So einen Andrang erlebt der Moot Court der Bucerius Law School in Hamburg nur selten. Rund 200 Interessierte trafen sich in dem Rundbau zum ersten „Forum Führung“ des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW). Referent war Jörg Löhr. Sein Thema: „Erfolgreich führen in Zeiten der Veränderung“.
Zwei Mal 90 mitreißende Minuten lang zog „Europas gefragtester Erfolgs- und Persönlichkeitstrainer“ (Zitat „Focus“) das Auditorium in seinen Bann.
Zum Auftakt der Veranstaltung bedankte sich der Landesbeauftragte des BVMW Hamburg, Andreas Feike, bei seinen Partnern: der Deutschen Telekom, der SAP, der Deutschen Post sowie Stockheim Catering. In seiner Begrüßung wies Feike darauf hin, dass die Ansprüche an Führungskräfte in den vergangenen Jahren gestiegen sind. „Besonders der Mittelstand ist dabei in ein wesentlich komplexeres Spannungsfeld geraten als in der Vergangenheit. Und das hat sich in den Zeiten der Krise noch verstärkt.“
Was sind eigentlich die grundlegenden Eigenschaften einer Führungskraft? Wie bewegt man Mitarbeiter dazu, sich für eine bessere Zukunft des Unternehmens stark zu machen? Wie lässt sich die Leistungsfähigkeit eines Teams steigern? Was motiviert heutzutage Mitarbeiter?
Auf diese und mehr Fragen gab Jörg Löhr einleuchtende, nachvollziehbare Antworten und Tipps. Zunächst einmal räumte er mit der Vorstellung auf, dass führen können etwas mit vormachen können zu tun hat. „Das ist eine der dümmsten Mythen überhaupt.“
Der Erfolgstrainer verglich eine gute Führungspersönlichkeit mit einem Katalysator. „Ein hoch dosierter Stoff, der in kleinen Mengen eingebracht, eine Reaktion beschleunigt, ohne sich selbst zu verbrauchen.“
Löhrs These: Etwas Gutes wird besser durch etwas mehr Leidenschaft, etwas mehr Beharrlichkeit und etwas mehr Energie. „Denn unsere Erlebniswirtschaft wird von Emotionen gelenkt.“ Sein Rat für die anwesenden Führungspersönlichkeiten: „Erhöhen sie ihre Ansprüche, wechseln sie limitierte Überzeugungen, setzen sie klare Ziele, finden sie ihre Strategie.“
Zur Strategie gehören laut Löhr auch drei „W’s“: Was (Aufgaben), womit (Instrumente) und wie (Spielregeln) kann ich den Unternehmenserfolg steigern? Wichtigste Aufgabe: Talente finden, zusammenbringen und fördern.
„Ohne Talente keine Spitzenleistungen.“ In diesem Zusammenhang vertrat der Erfolgstrainer die Ansicht, dass es dringend erforderlich ist, mehr Frauen in Spitzenpositionen zu bringen. „Denn die haben eine Fähigkeit, die Männern abgeht: Sie können mehrere Dinge gleichzeitig tun. 96 Prozent der Spezialisten sind Männer – einfach, weil sie nur eine Sache zur Zeit machen können.“ Und er plädierte dafür, der Jugend eine Chance zu geben. „Das Internet ist die erste industrielle Revolution, bei der die Jungen die Nase vorn haben. Man kann, man muss die Jungen in die Pflicht nehmen.“
Zur Mitarbeiterführung gehöre auch, dass klare Leistungserwartungen formuliert werden. Wo geht es lang? Wo wollen wir hin? Wie erreichen wir unser Ziel?
„Gute Führungspersönlichkeiten stellen sicher, das die Mitarbeiter das Unternehmensziel nicht nur kennen, sondern auch verinnerlichen.“ Ziele müssten vorgegeben werden – und zwar nicht zu viele zu kleine, sondern wenige, aber entscheidende. „Das sind meistens Jahresziele, aber in Zeiten der Krise können es auch Monats- oder sogar mal Wochenziele sein.“
Europas Erfolgstrainer Nr. 1 bot sein Wissen so komplex und komprimiert, das viele Seminarteilnehmer nach Abschluss des Vortrags von Löhrs Angebot Gebrauch machten, den Inhalt auch noch mal schriftlich zu bekommen. „Jörg Löhr zeigt, wie man Stärken – und auch Schwächen – erkennen und gewinnbringend einsetzen kann“, resümiert Andres Feike. „Dabei ist er absolut authentisch und sein bestes Best-practice-Beispiel.“
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- 2ck952776: BVMW / Cornelius Kalk