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Loslassen lernen: Selbstorganisation in Teams

Agilität ist hip, unter dem Schlagwort „Selbstorganisation“ ist sie noch etwas hipper. Und sie ist in einer zunehmend komplexen Arbeits- und Lebenswelt auch dringend erforderlich. Das sehen auch immer mehr Unternehmen so und möchten ihre Mitarbeitenden dazu ermuntern, kreativ zu werden, eigene Entscheidungen zu treffen. Klappt aber oft nicht gut. Woran scheitert die Selbstorganisation in Teams – und wie führt man sie nachhaltig ein? Darüber spricht Kai-Marian Pukall in seinem Arbeitsbuch „Selbstorganisation im Team“.

Ein A-Team für jedes Problem

„Zentralistische Strukturen, bei denen Informationen eine Hierarchie hinauf- und Entscheidungen wieder hinabfließen, sind in komplexen und dynamischen Situationen träge und ineffizient“, stellt Pukall fest. Und tatsächlich müssen Organisationen heute schnell reagieren und flexibel sein. Das Problem: Je unübersichtlicher die Außenwelt wird, desto mehr wollen wir im Kern Sicherheit, Verbindlichkeit. Aber diese Sicherheit in Hierarchien kostet eben Beweglichkeit.

Deshalb, so Pukall, sind „robuste, reaktionsfähige Strukturen dezentral aufgestellt“. Auf Selbstorganisation zu setzen, würde hier bedeuten, so Pukall, für ein konkret zu lösendes Problem ein Team mit allen benötigten Kompetenzen und Fähigkeiten zu bilden, dieses Team möglichst dicht an das Geschehen zu bringen, ihm jede benötigte Unterstützung anzubieten und dann darauf zu vertrauen, dass sie das Problem lösen werden.

Agiles Arbeiten nachhaltig einführen

In seinem Buch geht der Agile Coach Schritt für Schritt die notwendigen Etappen von der Gründung bis hin zur Auflösung solcher selbstorganisierten Teams durch. Wie kommuniziere ich in einem Team, wenn es keinen Leader gibt, der die Meinungshoheit besitzt? Wie kläre ich Konflikte? Und wie arbeitet man eigentlich agil? Diese Fragestellungen sind vor allem da brenzlig, wo selbstorganisierte Teams in hierarchische Strukturen eingebaut werden.

Denn dann möchte eben doch immer noch ein Vorgesetzter die Fäden zusammenhalten, mitbestimmen und die eben erwähnte Deutungshoheit haben. Oder der Vorstand ist mit dem Vorgehen im Team nicht einverstanden und gibt scheinbar nonchalant einen anderen Weg zur Lösungsfindung vor. Das nennt sich „Schein-Selbstorganisation“. Wer also die Selbstorganisation im Unternehmen sinnvoll und nachhaltig einführen möchte, der muss vor allem eines: loslassen.

Roter-Reiter-Fazit: Ein wertvoller Begleiter für Organisationsentwickelnde, Führungskräfte und Organisationsberatende, die praktische Impulse und Lösungsansätze für knifflige Fragen in Sachen Selbstorganisation in Teams suchen.

Das Buch: Kai-Marian Pukall, „Selbstorganisation im Team. Wie gemeinsame Verantwortung für die Zusammenarbeit zu großartigen Ergebnissen führt“, Vahlen Verlag, 2023, ISBN 978-3-8006-7085-7

 

— Roter Reiter —

Bildquellen

  • Selbstorganisation im Team: Vahlen Verlag, 2023
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