Der Hamburger Lufthansa Technik Konzern als einer der weltweit führenden Anbieter flugzeugtechnischer Dienstleistungen hat im Jahr 2009 trotz der Nachfrage- und Ertragsrückgänge in der Airline-Industrie den Umsatz steigern und das Ergebnisniveau halten können.
Der Umsatz stieg um 6,6 Prozent auf 4,0 Milliarden Euro. Der für die 20 konsolidierten Gesellschaften des Konzerns vorgelegte Jahresbericht 2009 weist ein operatives Ergebnis von 316 Millionen Euro aus. Das entspricht einer Verbesserung um 5,7 Prozent.
„Vor dem Hintergrund des durch die Wirtschaftskrise nochmals deutlich
verstärkten Kostendrucks und eines leicht rückläufigen Maintenance,
Repair & Overhaul (MRO)-Gesamtmarkts hat die Lufthansa Technik Gruppe das Jahr 2009 hervorragend abgeschlossen“, sagte der
Vorstandsvorsitzende der Lufthansa Technik AG, August Wilhelm
Henningsen, am 17. März in Hamburg.
„Die Krise der Luftfahrt mit verringertem Flugangebot und stark
rückläufigen Erträgen hat uns – vorwiegend in der zweiten
Jahreshälfte – zunehmend zu schaffen gemacht. Auf der Grundlage
unseres breiten Produktspektrums, der internationalen strategischen
Ausrichtung sowie hoher Flexibilität haben wir unsere führende
Position im Weltmarkt aber erneut ausgebaut.“
Arbeitszeiten wurden in großem Umfang an Nachfrage angepasst
„Unter anderem konnten wir an den deutschen
Standorten mit Jahresarbeitszeitmodellen flexibel auf die
Nachfragerückgänge reagieren. Weiterhin konnte durch eine Vielzahl
von Lean-Aktivitäten die Effizienz unserer Produktion in allen
Betrieben gesteigert werden“, so Henningsen.
Wachstumskurs
Mit 40 neuen und damit weltweit insgesamt 691 Kunden blieb Lufthansa
Technik 2009 weiter auf Wachstumskurs. Es wurden 456 neue Verträge
abgeschlossen – mit einem Gesamtumsatzvolumen von 493 Millionen
allein für das Jahr 2009.
Als eine wichtige Grundlage für den Erfolg der Lufthansa Technik
sieht Henningsen den weltweiten Verbund mit 31 Produktionsgesellschaften und über 26.000 Mitarbeitern (13.000 in
Deutschland, 13.000 außerhalb Deutschlands). „Schlanke Prozesse und
ein effektives Zusammenspiel aller Gesellschaften haben die
internationale Wettbewerbsfähigkeit verbessert. Mit dieser
weltumspannenden Zusammenarbeit haben wir uns in den Märkten und nahe am Kunden etabliert. Wir nutzen regionale Vorteile bei den
Arbeitskosten und können gleichzeitig neue Kunden für die Lufthansa
Technik Gruppe gewinnen.“
So werden im neuen und stark erweiterten Betrieb von Lufthansa
Technik Malta seit Mitte 2009 neben Flugzeugen der Boeing 737- und
der Airbus A320-Familie auch Langstrecken-Flugzeuge betreut. Bei
Lufthansa Technik Sofia ging eine zweite Überholungslinie in Betrieb.
LTQ Engineering, die Kooperation mit Qantas in der
Triebwerksüberholung, hat neue Triebswerksmuster ins Portfolio
aufgenommen. In Mailand bietet seit 2009 Lufthansa Technik Milan
Flugzeugwartung für regionale Kunden an. In China hat Ameco Beijing
einen zusätzlichen Boeing 747 Überholungshangar eröffnet und die
Ausbildungskapazitäten stark ausgebaut.
Standort Deutschland
Aber auch der Standort Deutschland bleibt für Lufthansa Technik nicht
nur Innovationszentrum, sondern auch wichtigster Produktionsstandort.
Im neuen Hamburger Triebwerksüberholungszentrum wird in die weitere
Verkürzung der Durchlaufzeiten investiert. Im Bereich der Reparatur
von Verbundwerkstoffen ist für die Arbeit an großen Flugzeugteilen
aus Verbundwerkstoffen ein neuer Groß-Autoklav in Betrieb gegangen.
Und im Anfang 2009 eröffneten Hamburger Innovation Center hat
Lufthansa Technik alle Projekte für Forschung und Entwicklung,
insbesondere für Kabinentechnologien, konzentriert.
„Trotz kostengünstiger Standorte, unseres modernen Produktportfolios
und der Programme zur Effizienzsteigerung wird es sehr schwer werden,
das sehr gute Umsatz- und Ergebnisniveau von 2009 in diesem Jahr
erneut zu erreichen“, erklärte Henningsen.
ots / Lufthansa Technik AG
Bildquellen
- lh_2_2: Lufthansa Technik AG