Trinkwasserwald e.V. – „Wir pflanzen Trinkwasser“
„Wir pflanzen Trinkwasser“ – für dieses Engagement ist der in Hamburg ansässige Umweltverein für den Bundespreis nominiert (Kategorie „Vereine, Verbände, Stiftungen“). Trinkwasserwald e.V., setzt sich seit 1995 deutschlandweit für den standortgerechten Waldbau ein. Der Verein pflanzt Laubbäume zur Klimaanpassung und um langfristig Grundwasser als Lebensquelle zu sichern. Auf Kahlflächen, die durch die Klimakrise entstanden sind, organisiert der gemeinnützige Verein Pflanzaktionen mit der regionalen Bevölkerung oder Mitarbeitenden von Unternehmen vor Ort. So werden Nadelwald-Monokulturen ersetzt. Die neu gepflanzten artenreichen Laubmischwälder sind klimaresistenter – und sorgen für mehr Grund- bzw. Trinkwasser. Vitale, artenreiche Laubmischwälder führen im Bundesmittel in Deutschland durchschnittlich 800.000 Liter Wasser pro Jahr und Hektar dem Grund- beziehungsweise Trinkwasser dauerhaft zu .Bisher wurden durch Aktivitäten der Vereinsmitglieder etwa 2.300 Hektar Nadelwald-Monokulturen zu standortgerechten „Trinkwasserwäldern“ umgewandelt und damit rund zwei Milliarden Liter Grundwasser zusätzlich generiert und gesichert. An den dafür notwenigen Pflanzaktionen – in Kooperation mit Wirtschaft, Verbänden und Politik – nahmen mehrere tausend Kinder und Erwachsene teil, die sich direkt vor Ort aktiv für den Umweltschutz engagieren konnten. Weitere Informationen: www.trinkwasserwald.de.
Gernot Gauger, 1. Vorsitzender des Vorstands von Trinkwasserwald e.V., sagt: „Wir freuen uns riesig über die Nominierung für den Bundespreis ,Blauer Kompass‘. Seit mehr als 25 Jahren pflanzen wir klima-resistente Laubmischwälder. So entstehen artenreiche Laubwälder, die qualitativ hochwertiges Wasser dem Grund- bzw. Trinkwasser zusätzlich und dauerhaft zuführen. Diese Bedeutung hebt auch der diesjährige Weltwassertag am 22. März unter dem Motto ‚Unser Grundwasser: der unsichtbare Schatz‘ hervor. Mittlerweile wissen wir alle: Der Klimawandel und verfügbares Trinkwasser sind die globalen Zukunftsthemen. Wir werden unser erfolgreiches Engagement fortsetzen und wir freuen uns, wenn weiterhin viele Menschen mithelfen und uns auch in diesem Wettbewerb ihre Stimme geben.“
BUNDESPREIS BLAUER KOMPASS
Der Bundespreis „Blauer Kompass“ ist die höchste staatliche Auszeichnung in Deutschland, die im Rahmen eines Wettbewerbs für Projekte zur Vorsorge und Anpassung an die Folgen des Klimawandels vergeben wird. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) und das Umweltbundesamt (UBA) vergeben diesen Preis für innovative, wirksame und nachhaltige Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen der Klimakrise wie Starkregen, Hochwasser oder Hitzewellen. Für die Online-Abstimmung und die Jury-Auswahl sind jeweils fünf Projekte in den folgenden vier Kategorien nominiert worden: „Kommunen“, „private oder kommunale Unternehmen“, „Bildungs- und Forschungseinrichtungen“ sowie „Vereine, Verbände und Stiftungen“.
Auszeichnung für nachhaltige, wirksame Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen der Klimakrise
Der Wettbewerb um den Bundespreis „Blauer Kompass“ für vorbildliche Projekte der Klimaanpassung verzeichne dieses Jahr mit 240 eingegangenen Bewerbungen einen neuen Teilnahmerekord, vermeldet das Umweltbundesamt. „20 hervorragende Projekte“ haben demnach in einem ersten Auswahlverfahren die Nominierung zum Bundespreis „Blauer Kompass“ erhalten.
Zwei weitere nominierte Hamburger Projekte
Zwei weitere Projekte aus Hamburg sind ebenfalls unter den ausgewählten Kandidaten:
- EnergieBauZentrum – Präventive Klimafolgenanpassung mit dem Hamburger Handwerk (Kategorie „Forschungs- und Bildungseinrichtungen“)
Die Handwerkskammer Hamburg unterstützt mit ihrem EnergieBauZentrum Handwerker bei der Beratung zur Klimafolgenanpassung. Gebäudeeigentümer werden so für das Thema sensibilisiert, Fachhandwerker besser vernetzt und neue Kapazitäten geschaffen. Bei Beratungen vor Ort entwickeln die Hamburger Experten verschiedener Gewerke gemeinsam Lösungen: zum Schutz vor Starkregen und Überhitzung. - Universität Hamburg – Bodensubstrat und Baumartenwahl für klimaangepasste Stadtbaumpflanzungen (Kategorie „Forschungs- und Bildungseinrichtungen“)
Die Universität Hamburg forscht an Stadtbäumen, die für die Klimakrise geeignet sind. Ziel ist es, geeignete Baumarten zu bestimmen und für ideale Bedingungen am Standort zu sorgen. Dazu untersuchen die Forscher mehr als 150 Bäume – am Straßenrand und in einer Baumschule. Neben verschiedenen Baumarten stehen dabei unterschiedliche Bodensubstrate im Mittelpunkt. Auch Erfahrungen aus dem jahrelangen Monitoring von Straßenbäumen in Hamburg fließen ein.
Publikumspreis und Jury-Preisvergabe
Alle nominierten Projekte treten zunächst in einer Online-Abstimmung um den Publikumspreis gegeneinander an. Bis zum 8. Juni 2022 sind alle Interessierten aufgerufen, mitzuentscheiden, welches nominierte Projekt zuvor mit dem Publikumspreis ausgezeichnet werden sollte. Das Projekt mit den meisten Stimmen gewinnt und ist bereits vor der Jurysitzung als Preisträger gesetzt. Welche weiteren vier Projekte sich über den Bundespreis freuen dürfen, entscheidet Ende Juni eine hochkarätig besetzte Jury. Alle fünf ausgezeichneten Projekte erhalten ein Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro sowie Unterstützung bei der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Unter anderem soll zu jedem Projekt ein Kurzfilm entstehen.
Preisverleihung am 16. September 2022 in Berlin
Die Preisträger des Bundespreises „Blauer Kompass“ werden am 16. September im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung im Bundesumweltministerium in Berlin ausgezeichnet.
Weitere Information: www.umweltbundesamt.de
— Katja Tiedek —
Bildquellen
- Trinkwasserwald-Nominierung für den Bundespreis Blauer-Kompass: Bundespreis Blauer Kompass / Trinkwasserwald
- Pflanzaktion Trinkwasserwald und Deutsche Bank in Herrenberg: Trinkwasserwald e.V.