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Beschäftigungsquote in Deutschland zweithöchste der EU

In Deutschland ist die Anzahl der Menschen, die einer bezahlten Beschäftigung nachgehen, weiter gestiegen. So lag im Jahr 2014 die Erwerbstätigenquote der 20- bis 64-Jährigen bei 78 Prozent. In der Europäischen Union erreichte nur Schweden mit 80 Prozent eine höhere Beschäftigungsquote. Der EU-Durchschnitt war mit 69 Prozent deutlich niedriger. Während die Erwerbstätigenquote in Deutschland seit 2005 (69 Prozent) stetig anstieg, hat sich die EU-weite Quote kaum verändert (2005: 68 Prozent).

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In Deutschland ist die Anzahl der Menschen, die einer bezahlten Beschäftigung nachgehen, weiter gestiegen. So lag im Jahr 2014 die Erwerbstätigenquote der 20- bis 64-Jährigen bei 78 Prozent. In der Europäischen Union erreichte nur Schweden mit 80 Prozent eine höhere Beschäftigungsquote. Der EU-Durchschnitt war mit 69 Prozent deutlich niedriger. Während die Erwerbstätigenquote in Deutschland seit 2005 (69 Prozent) stetig anstieg, hat sich die EU-weite Quote kaum verändert (2005: 68 Prozent).

Vor allem die Zunahme der Erwerbstätigkeit von Frauen mit einer Quote von 73 Prozent im Jahr 2014 (2005: 63 Prozent) habe in Deutschland für die vordere Position im EU-Vergleich gesorgt. Im EU-Durchschnitt sei die Beschäftigungsquote von Frauen im gleichen Zeitraum von 60 auf 63 Prozent gestiegen. Das gab das Statistische Bundesamt anlässlich der Veröffentlichung der Broschüre „Arbeitsmarkt auf einen Blick – Deutschland und Europa“ bekannt.

Jüngere Menschen im Alter von 20 bis 24 Jahren waren demnach mit einer Erwerbstätigenquote von 64 Prozent in Deutschland 2014 deutlich häufiger erwerbstätig als im EU-Durchschnitt (48 Prozent). Allerdings müssen viele junge Berufseinsteigerinnen und -einsteiger zunächst mit einem befristeten Arbeitsvertrag vorliebnehmen.

Anders sieht es bei den Erwerbstätigen ab 25 Jahren in Deutschland aus: 2014 hatte rund jeder zwölfte Beschäftigte einen befristeten Arbeitsvertrag. Damit hat den Statistikern zufolge die deutsche Befristungsquote von 8 Prozent unter dem EU-Durchschnitt von 11 Prozent gelegen. Mehr als jeder dritte befristete Arbeitsvertrag in Deutschland (39 Prozent) sei von Beschäftigten abgeschlossen worden, die sich eigentlich eine Festanstellung wünschten. Den meisten Arbeitnehmenden gelinge es jedoch im Laufe des Berufslebens in ein unbefristetes Beschäftigungsverhältnis zu kommen: In der Altersgruppe 50plus waren nur noch 4 Prozent (EU-weit: 7 Prozent) befristet angestellt.

Auch die Lage von älteren Menschen auf dem Arbeitsmarkt habe sich in Deutschland in den vergangenen Jahren erheblich verändert. Personen im Alter von 60 bis 64 Jahren waren mit 53 Prozent bedeutend häufiger erwerbstätig als Gleichaltrige in der EU insgesamt (37 Prozent). Sie trugen somit ebenfalls zu der steigenden Erwerbstätigkeit der Bevölkerung in Deutschland bei.

Teilzeitjobs sind überwiegend Frauensache

Blickt man auf den Umfang der Beschäftigung, so waren 2014 in Deutschland 10,1 Millionen Menschen im Alter von 20 bis 64 Jahren in Teilzeit beschäftigt. Seit 2005 ist die Zahl insgesamt um rund 1,9 Millionen gestiegen. Damit arbeiteten 2014 rund ein Viertel (27 Prozent) aller Berufstätigen in Teilzeit. Das betraf wiederum fast jede zweite erwerbstätige Frau im Alter von 20 bis 64 Jahren (47 Prozent). Unter den Männern lag dieser Anteil nur bei 9 Prozent.

Als Hauptgründe für die Teilzeittätigkeit von Frauen wurden die Betreuung von Kindern oder Pflegebedürftigen (29 Prozent) und andere familiäre oder persönliche Verpflichtungen (21 Prozent) genannt. Anders bei den Männern: Sie nutzen eine verkürzte Arbeitszeit vor allem neben einer parallel laufenden Ausbildung oder beruflichen Fortbildung (24 Prozent).

Längst nicht alle Teilzeitarbeitenden tun dies freiwillig. 2014 war für 24 Prozent der teilzeitarbeitenden Männer und 13 Prozent der teilzeitbeschäftigten Frauen im Alter 20 bis 64 Jahren der Hauptgrund für den Teilzeitjob, dass sie keinen ganztägigen Arbeitsplatz finden konnten.

Der Anteil unfreiwillig Teilzeitbeschäftigter erreichte bis 2008 insgesamt 23 Prozent und ist bis zum Jahr 2014 auf 15 Prozent zurückgegangen. Davon profitierten die Männer stärker, bei ihnen fiel der entsprechende Anteil zwischen 2005 und 2014 um 16 Prozentpunkte, bei den Frauen um rund 6 Prozentpunkte.

Gründe für die Entwicklung sehen die Statistiker darin, dass das gesamte Arbeitsvolumen im Laufe der Jahre auf mehr Personen verteilt wurde. Dadurch konnten einerseits mehr Menschen eine Teilzeitbeschäftigung annehmen. Und andererseits gelang es durch die gute konjunkturelle Lage in Deutschland vielen Teilzeitbeschäftigten eine Vollzeitstelle finden.

In anderen EU-Staaten sieht es ein ähnlich aus: Teilzeitjobs betreffen vor allem Frauen. EU-weit arbeitete im Jahr 2014 knapp ein Drittel (32 Prozent) der erwerbstätigen Frauen zwischen 20 und 64 Jahren in Teilzeit. Bei Männern ist eine reduzierte Arbeitszeit wesentlich seltener anzutreffen (8 Prozent).

 

Bildquellen

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