„Polestar“, „Z-spec“, „Surf“, „Rocks“ oder „Sunbeat“ – Autonamen können sehr unterschiedlich sein. Unterschiedliche Präferenzen haben diesbezüglich auch die Geschlechter. Das ergab die Autonamenstudie der Düsseldorfer Namensagentur Nomen International.
Jedes Jahr kommen zahlreiche neue Automodelle und -varianten auf den Markt. Neben technischen Details und dem Design spielt auch der Name eine wichtige Rolle.
Der Name muss auffallen und auch gefallen, schließlich wird er vergleichsweise häufig laut ausgesprochen. „Wer sich mit dem Namen nicht anfreunden kann, wird in den meisten Fällen auch das Auto ablehnen“, erklärt Sybille Kircher, Geschäftsführerin von Nomen International in Düsseldorf. Welche Namen die Deutschen ansprechen, hat die Namensagentur nun in einer repräsentativen Studie ermittelt. Dazu wurden 500 Verbraucher in Deutschland im Juni 2013 von Nomen Research mit Hilfe des Online-Panels „Research Now“ befragt.
Was Autonamen betrifft, gehen die Geschmäcker von Männern und Frauen deutlich auseinander. Inhaltlich bevorzugen Männer Namen, die auf Kraft, Technologie oder Selbstdarstellung abzielen. Im Unterschied dazu reagieren Frauen positiver auf Lifestyle-bezogene Themen wie Reisen („Sunbeat“) oder Geselligkeit („Friend-me“). Darüber hinaus bevorzugen Männer männlich klingende Namen wie „Venator“, „Polestar“, „Bugster“. Frauen mögen dagegen einen weiblichen Wortklang („Gloria“, „Kedra“).
Jüngere Käufer bevorzugen englische Begriffe
Namenspräferenzen hängen auch mit dem Alter der Zielgruppe zusammen. Die Befragten unter 44 Jahren fanden englische Namen am attraktivsten („Surf“, „Rocks“, „Mighty“). Inhaltlich kamen die Themen Entdecken, Sport und Musik gut an. Demgegenüber fühlten sich die älteren Befragten ten- denziell von Namen lateinischen Ursprungs angezogen („Venator“, „Gloria“). Sie empfanden die lateinischen Namen als leichter aussprechbar und verbanden damit inhaltlich insbesondere Prestige, Qualität und Komfort.
High-Tech-Namen kommen bei allen an
Dennoch lassen sich Verbraucher nicht in Schubladen stecken. Unabhängig vom Geschlecht zeigte sich, dass autoaffine Personen Namen bevorzugen, die an High-Tech („Technospace“) und Fahrspaß („Crosslane“) denken lassen. Personen, die sich nicht für Autos interessieren, präferierten dagegen Namen, die elegant, entspannt und angenehm klingen („Taleo“, „Sunbeat“). Allen Befragten gemein- sam war die Abneigung gegen Namen, die sich nur schwer aussprechen lassen („MKT“, „Z-spec“).
In der Praxis lassen sich die Zielgruppen gerade bei Volumenmodellen jedoch nicht trennscharf abgrenzen. „In diesen Fällen entscheiden sich die Hersteller zumeist für offene Namen, deren Klang international als sym- pathisch empfunden wird und die inhaltlich übergreifende Themen wie Mobilität oder Lebensfreude bedienen“, erklärt Markenexpertin Sybille Kircher.
Untersucht wurde, wie Verbraucher auf neue Modellnamen reagieren. Be- fragt wurden jeweils etwa zur Hälfte Männer (49 Prozent) und Frauen (51 Prozent). 40 Prozent der Befragten waren im Alter zwischen 18 und 44 Jahren, die übrigen Teilnehmer waren älter. Weitere Kriterien waren Ein- kommen und Interessen. Es wurden 46 Namen vorgelegt, darunter eher unbekannte Prototyp-Namen sowie einige frei erfundene Namen.