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Aktien & Fonds

Börsen: Neue Chancen auch in Osteuropa

In diesem Jahr hatten die Weltbörsen mit den besten Börsenstart seit Jahrzehnten. Vor allem Tech-Aktien sind wieder gefragt. Dennoch bleiben die Börsen im Spanungsfeld zwischen der Geld- und Geopolitik, was auch schnell wieder zur Ernüchterung führen kann. Der Ukraine-Krieg kann jederzeit eskalieren und sich ausweiten. Auch die Notenbanken könnten die Weltbörsen mit weiteren Zinserhöhungen und Liquiditätsentzug belasten, was dann auch zu einer Rezession bzw. „Stagflation“ führen könnte. Nachdenklich machen jetzt auch die vielen Streiks und hohen Lohnforderungen in Europa. Gold und Silber legen leicht zu. Es werden sich aber auch wieder in diesem Jahr neu IPO-Chancen and der Nasdaq eröffnen. Wer einen langen Atem hat, setzt jetzt auch auf „Pre-IPO“. Und auch an den Osteuropa-Börsen gibt es viele unentdeckte Perlen, vor allem in Polen, das im letzten Jahr sogar mit 4,9 Prozent gewachsen war. 

Csaba Nagy / Pixabay.com

Die Weltbörsen hatten im Januar einen sehr guten Börsenstart. Am meisten erholten sie die Tech-Aktien an der Nasdaq, die im letzten Jahr noch unter die Räder kamen. So schloss der Nasdaq-Comp-Index mit einem Minus von über 30 Prozent. Jetzt konnte er sich aber schon wieder um über 10 Prozent erholen und damit viel besser abschneiden als der S&P-Index mit einem Plus von 8,17 Prozent bis 2. Februar 2023. Einen Traumstart hatte auch die Tesla-Aktie im Januar mit einem Kursplus von 34 Prozent in vier Wochen. Im letzten Jahr drittelte sich der Kurs freilich auch durch die Übernahme von Twitter von über 300 auf fast 100 US-Dollar.

Der Dax40-Index erreichte auch schon ein Plus von 10 Prozent und der Tech-Dax von fast 15 Prozent (jeweils bis 2. Februar 2023). Der Dax kämpft jetzt mit der 15.500er-Marke. Aber auch Kryptowährungen wie der Bitcoin und Ethereum konnten seit Jahresbeginn schon über 20 Prozent ansteigen. Dagegen konnten Gold und Silber nur leicht zulegen.

Die Notenbanken stehen jetzt vor dem Problem, einerseits die immer noch hohe Inflation mit Zinssteigerungen zu bekämpfen, anderseits dabei aber die Konjunktur nicht abzuwürgen. Im Euroraum stieg die Inflation im Jahr um 8,5 Prozent, wobei 8,9 Prozent erwartet worden waren. Dies ist immerhin die niedrigste Inflationsrate seit Mai 2022. Europäische Zentralbank EZB und die US-Notenbank FED erhöhten dennoch wie erwartet den Leitzins um jeweils 0,5 Basispunkte. Die Energiepreise werden nach EZB-Chefin Christine Lagarde stark nachgeben, womit die Inflation auch nachgeben wird. Der Gaspreis in den USA halbierte sich schon. Aber auch der Brent-Ölpreis fiel auf unter 80 USD/Barrel. Die Wirtschaft wird sich langsam wieder erholen, wobei der Ukraine-Krieg wiederum zu Preissteigerungen führen kann. Die FED ist jetzt schon bei einem Leitzins von 4,6 bis 4,75 Prozent. Ein Zinssatz von 5 Prozent wird der nächsten Zinserhöhung erwartet. Die EZB erhöhte den Zinsen auf 3 Prozent. Die EZB-Chefin kündigt für Marz aber „nur“ eine Zinserhöhung von 0,25 Basisunkte an, da der Inflationsdruck abnimmt. Der Euro zum US-Dollar stieg kurzfristig auf das neue Jahreshoch von 1,10 EUR/USD, fiel dann aber wieder auf unter 1,08 EUR/USD.

Osteuropa-Börsen können outperformen

Noch besser schnitten die Aktien aus Osteuropa wieder einmal ab. Der CECE-Index (mit Polen, Ungarn, Tchechien im Boot) konnten seit Jahresbeginn um 8,2 Prozent zulegen (bis 2. Februar 2023), Der CECE-Index ist ein Kunstprodukt der Wiener Börse für Aktien aus Zentralosteuropa. Die Wiener Börse entwickelt auch Indices für Tschechien (CTX-Index), für Ungarn (HTX-Index) und für Polen (PTX-Index). Am besten schnitt bisher der CTX-Index für Tschechien mit einem Plus von 15,84 Prozent, gefolgt von Ungarn mit einem Plus von 7,21 Prozent beim HTX-Index und Polen mit einem Plus von 5,5 Prozent bei PTX-Index, wobei der CTX-Index den DAX sogar klar outperformen konnte. Aber auch der ROTX-Index für Aktie aus Rumänien stieg schon um 5,5 Prozent. Am aussichtsreichsten scheint unter den Osteuropa-Börsen in diesem Jahr aber die Warschauer Börse, da es dort sehr viel Unternehmen auch im Small- und Mid-cap-Bereich gibt. Einige dieser Aktien stiegen in den letzten Monaten schon um über 30 Prozent wie Arctic Paper, Voxel, Movi Games und KGHM. Sehr aussichtsreich blieben aber auch die Aktien aus Georgien wie die Bank of Georgia und Georgia Capital trotz neuer Allzeithochs. Es lohnt sich als weiterhin ein Blick über den Tellerrand.

Neue Pre-IPO-Chancen

Wer einen langen Atem und viel Geduld hat, sollte sich aber mit „Pre-IPOs“, also Aktienkäufen vor einem geplanten Börsengang, einmal beschäftigen. Normal ist, dass nur etwas für sehr vermögende Personen oder Institutionelle Anleger. Aber der Broker Zerich Securities Ltd. aus Zypern ermöglicht es jetzt auch Kleinanlegern, an einem Pre-IPO im Rahmen eines Portfolio-Vertrages teilzunehmen. In der Regel ist es so, dass man bei Pre-IPOs wesentlich günstiger an Aktien des Unternehmens herankommt. Alle großen Tech-Unternehmen waren einmal Pre-IPOs sei es Alphabet, Facebook (Meta), Twitter, Netflix oder viele andere. Beim IPO ist der Preis oft um ein Vielfaches höher als beim Pre-IPO. Pre-IOPs sind meistens „Late private equities“-Unternehmen, Das bedeutet, sie haben schon einige Kapitalerhöhungen erfolgreich hinter sich und sind schon fast reif für die Börse. Möglich sind bis zum Börsengang aber auch weitere Kapitalerhöhungen. Der Börsengang erfolgt nicht immer gleich. Daher muss man viel Zeit und Geduld mitbringen.

ConsenSys will an die Börse

So besteht jetzt die Möglichkeit, sich an dem Blockchain-Start-Up-Unternehmen ConsenSys zu beteiligen. ConsenSys ist ein führender Software-Entwickler von Web 3.0. Gemeint ist die dritte Generation von Internetdiensten für Webseiten. Das Ziel ist die Schaffung intelligenter, vernetzter und offener Webseiten. Das Unternehmen bildet ein Ecosystem von konsumorientierten Produkten und Unternehmenslösungen mithilfe der Blockchain-Technologie, hier vor allem mit der Blockchain von Ethereum. Das Hauptprodukt von ConsenSys heißt „MetaMask“. Es ist die am meisten gebrauchte, kostenlose digitale Blockchain-Wallet mit mehr als 30 Millionen aktiven Usern. Es is die am meisten verwendete Crypto-Wallet auf der Welt. Man kann damit im Laden einkaufen, aber auch zum Austausch von Krypto-Assets inklusive StableCoins (gedeckt durch eine andere Kryptowährung, Rohstoffe, auch Gold oder Finanzinstrumenten oder NFTs (non-fungible Token). Dies ist die gebräuchlichste Anwendung bei Web 3.0. ConsenSys hat aber schon viele weitere hilfreiche Produkte lanciert wie Codefi, Infura, Diligence, Quorum und ConsenSys NFT.

Ein weiteres Produkt von ConsenSys: Codefi – das sind finanzielle und kommerzielle Blockchain-Werkzeuge, die es ermöglichen, kommerzielle Geschäfte zu digitalisieren und digitale Finanzinstrumente zur Verfügung zu stellen, Geschäftsprozesse zu rationalisieren, dezentrale digitale Zusammenarbeit zu schaffen, Digitales Networking, neue Blockchain-Lösungen zu erarbeiten. Anwender dieser Software sind Unternehmen wie Société Generale, Binance, Crypto.com sowie diverse Zentralbanken. Zudem erstellte ConsenSys die Software Infura, die Zugang zum Web3 durch API-Entwickler und Zugang zu den neuesten Blockchain-Infrastrukturen schafft. Dies hilft 430.000 Entwicklern auf der ganzen Welt neue dezentrale Internet-Lösungen zu erarbeiten.

Ein weiters Produkt ist Diligence, was umfassende Sicherheitsüberprüfungen und Werkzeuge für intelligente Verträge (smart contracts) für Ethereum beinhaltet. Auch Diligence hilft Entwicklern, Startups und Unternehmen dafür zu sorgen, dass ihre Anwendungen problemlos ohne irgendwelche Schwachstellen laufen, was sehr wichtig ist. Zudem gibt es das Produkt Quorum, das Blockchainlösungen für Unternehmen anbietet. Es ist ein Open-source-Protokoll, das dazu dient, bei Unternehmensgründunge gleich die besten Ethereum-Anwendungen zu benutzen. Zudem gibt es das Produkt ConsenSys NTF. Das ist eine B2B-Plattform für die Entwicklung, Integration und das Management für nicht fungible Token.

Wie man sieht, hat ConsenSys also schon zahlreiche Produkte lanciert, die helfen mit der Blockchain von Ethereum dezentral neue Geschäftspotenziale zu entwickeln oder auch nur die Geschäfte und Finanzabwicklungen effizienter und kostengünstiger zu gestalten mit Hilfe des Internets. Es dient damit auch der Blockchain Ethereum und dezentralen Finanzprodukten (DeFi).

Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Monetarisierung für jedes Produkt wie zum Beispiel bezahlte Abonnements für den Service (wie bei Infura), Bezahlung für die Implementierung von Unternehmensprojekten (Codefi, Dilligence), Staking, Liquidity Farming. Gebühren bei den Kryptobörsen wie die „Gas Commission“, Investment Portfolios (für Vermögen von einigen hundert Millionen USD) sowie Beratung.

Die Haupteinnahmen erzielt das Unternehmen über Gebühren und Transaktionen mit MetaMask, wo schon jetzt ein Umsatz von etwa 200 Millionen US-Dollar erzielt wird. Im Jahr 2021 betrugen die Umsätze etwa 100 Millionen US-Dollar vor allem durch Benutzer vom MetaMask und durch den Trend mit NFT und Defi.

In acht Kapitalrunden wurden bisher 726,7 Millionen US-Dollar eingesammelt. Im März letzten Jahres machte das Unternehmen eine Kapitalerhöhung, wo 450 Millionen, US-Dollar eingenommen wurden. Alleine dadurch verdoppelte sich schon die Marktbewertung von 3,2 Milliarden US-Dollar (im Oktober 2021) auf 7 Milliarden US-Dollar. In Relation zum geplanten IPO ist die Aktie nun zu einem Discount zu haben. Sie können ConsenSys nun zu einem Preis von 70 US-Dollar pro Aktien im Rahmen eines Portfolio-Management-Vertrags bei Zerich Securities Ltd bzw. Mind Money erwerben. Bis ConsenSys an die Börse kommt, dürfte sich der Kurs weiter kräftig erhöhen. Wer jetzt schon einsteigt, wird davon profitieren.

ConsenSys hat seinen Sitz in Brooklyn, New York (USA). Das Unternehmen beschäftigt im Moment 50 Mitarbeiter. Gegründet wurde ConsenSys im Jahr 2014 durch die Mitgründer der Blockchain Ethereum Joseph Lubin und 48 anderen Investoren. Ethereum ist einer der beliebtesten und am meisten gekauften Kryptowährungen der Welt. ConsenSys stellt die Software her und die Blockchain-Infrastruktur, um die Unternehmensanwendungen zu ermöglichen. Es geht dabei um die Entwicklung einer dezentralen Finanz-Infrastruktur im Internet. ConsenSys hat schon über 2000 Unternehmenskunden und Partner in der ganzen Welt, darunter etwa AWS, Microsoft, EY.WWF, P&G Société Generale, Binance, Crypto.com und Hitachi. Mit Hilfe von ConsenSys wurde schon über 50 Projekte umgesetzt, wobei es sich bei vielen Projekten um Schutz vor Cyberangriffen, Cyber-Sicherheit und Prüfung der Blockchain-Industrie geht. Auch Regierungen und Notenbanken sowie Unternehmen arbeiten mit ConsenSys zusammen, um Blockchain-Technologien. Kryptowährungen und NFTs bei sich zu integrieren. Wer an dem Pre-IPO teilnehmen möchte, muss zunächst ein Konto bei Zerich Securities Ltd. bzw. dem Portal Mind Money eröffnen, unter trade.mind-money.eu. Über dieses Portal lassen sich auch außerbörsliche Anleihen von Gazprom zum Kurs von etwa 70 kaufen, was ein sehr lukratives Geschäft werden könnte. Voraussetzung dafür ist jeweils die Eröffnung eines Kontos und der Abschluss eines Portfolio Management-Vertrags mit Zerich Securities Ltd.

Beteiligung an IPOs in den USA mit Freedom Broker möglich

Interessant sind aber nicht nur Pre-IPOs, sondern auch die Beteiligung an IPOs in den USA. Dies ermöglich aber nicht nur Zerich Securities Ltd, sondern auch Freedom Broker. Auch hier ließen sich im Jahr 2021 hervorragende Renditen erzielen. Dies könnte sich dieses Jahr weiderholen. Zudem bekommt man auf das US-Dollar-Konto 3 Prozent an Zinsen für die freie Liquidität. Aber auch wer Fragen zu den russischen ADR hat, ist bei Freedom Broker bestens aufgehoben. Kunden von Freedom Broker haben auch schon die recht ansehnlichen Dividenden von Gazprom und Lukoil erhalten. Weitere Dividenden werden noch folgen.

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ZUM AUTOR

Andreas Männicke ist Journalist, Buchautor, Verleger, Börsen-Experte und Berater (mit Spezialisierung auf Osteuropa) – bekannt aus TV- und Radio-Sendungen wie N-TV, N24, DAF, Bloomberg, Deutsche Welle. Mehr Information: www.andreas-maennicke.de und www.eaststock.de

 

 

 

 

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