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Die Eon-Strategie auf dem Prüfstand

Rund 100 Tage nimmt sich Johannes Teyssen Zeit, um nach seinem Start als neuer Eon-Vorstandsvorsitzender die Geschäfte des größten deutschen Energieversorgers noch einmal auf den Prüfstand zu stellen.

Andreas Pohlmann/E.ON

Rund 100 Tage nimmt sich Johannes Teyssen Zeit, um nach seinem Start als neuer Eon-Vorstandsvorsitzender die Geschäfte des größten deutschen Energieversorgers noch einmal auf den Prüfstand zu stellen.

Noch im Sommer will er das Ergebnis präsentieren. Es ist zu vermuten, dass dies bei der Vorlage der Halbjahresbilanz Mitte August passieren wird.

100 Tage sind nicht viel für eine solche Überprüfung. Aber ein radikaler Strategiewechsel ist von Teyssen auch kaum zu erwarten. Denn der 50-Jährige sitzt bereits seit 2004 im Konzernvorstand, ist seit zwei Jahren stellvertretender Vorstandsvorsitzender und hat davor auch schon einige Jahre Verantwortung bei der deutschen Stromtochter Eon Energie getragen.

Teyssen ist seit der Fusion von Veba und Viag und der Taufe des Eon-Konzerns vor zehn Jahren einer der führenden Köpfe des Unternehmens gewesen. Er hat Eon mit geprägt, die Strategie der vergangenen Jahre mitbestimmt und in verschiedenen operativen Bereichen auch schon die Richtung vorgegeben. Es gibt für ihn also keinen Grund, den Energiekonzern nach dem Führungswechsel ab Mai strategisch grundsätzlich neu auszurichten.

Allerdings muss sich auch Teyssen auf neue politische und regulatorische Rahmenbedingungen einstellen, die die Versorgerwelt verändern werden. Auf nationaler Ebene ist für Eon das von der Bundesregierung noch für dieses Jahr geplante energiepolitische Gesamtkonzept von Bedeutung, da es die Zukunft von Atom- und Kohlestrom im wichtigen Heimatmarkt des Konzerns mitbestimmt. Auf internationaler Ebene stehen vor allem klimapolitische Beschlüsse im Fokus des Unternehmens. Eon hat zwar längst nicht so ein großes CO2-Problem wie RWE; die in den nächsten Jahren schon absehbaren Belastungen gehen aber auch bei den Düsseldorfern in den Milliardenbereich. Hinzu kommen Unsicherheiten über die weitere Entwicklung des derzeit von Überkapazitäten geprägten Gasmarktes, der das Ergebnis von Eon schon 2009 so belastet hat.

Teyssen wird also den Energiemix und die Erzeugungsstrategie neu justieren müssen. Dass dies schon innerhalb von 100 Tagen gelingt, ist nicht zu erwarten. Aber Eon hat zurzeit immerhin 19 Kraftwerke im Bau oder in der Planung. Es gilt jetzt rasch, Investitionen in die richtige Richtung zu lenken.

 

Andreas Heitker / Börsen Zeitung

Bildquellen

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