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Meeresforschung: BSH beendet Gesamtaufnahme der Nordsee und veröffentlicht erste Daten

Die 24. Gesamtaufnahme der Nordsee des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) ist beendet. Sie wurde im Sommer 2021 erstmalig mit dem neuen Vermessungs-, Wracksuch- und Forschungsschiff „Atair“ durchgeführt. Einige Daten stehen bereits öffentlich auf dem GeoSeaPortal des BSH zur Verfügung.

Ausbringung der Rosette mit Wasserschöpfer und Sensoren an Bord des Forschungsschiffs „Atair“.

Das Forschungsteam sammelte innerhalb von drei Wochen ozeanographische Daten auf mehr als 3.500 Seemeilen im Gebiet der gesamten Nordsee. Anhand dieser Daten beobachtet und bewertet das BSH den aktuellen Zustand der Nordsee. Die Langzeitdatenreihe der jährlichen Gesamtaufnahmen soll dazu beitragen, langfristige, klimabedingte Veränderungen in der Nordsee von der kurzfristigen, natürlichen Variabilität zu unterscheiden.

Während der diesjährigen Fahrt habe das Forschungsteam an fast 100 Stationen Tiefenprofile vom Meeresboden bis zur Wasseroberfläche erfasst, heißt es in der Mitteilung des BSH. Demnach wurde dafür eine Rosette mit Wasserschöpfern und verschiedenen elektronischen Sensoren bis zum Meeresboden herabgelassen und dann langsam wieder heraufgezogen, wobei die Sensoren kontinuierlich Temperatur, Salzgehalt, Dichte, Trübung, Chlorophyll- und Sauerstoffgehalt des Wassers maßen. In ausgewählten Tiefen wurden zusätzlich Wasserproben genommen, die nun im Labor analysiert werden.

Fahrtroute und Stationen der Gesamtaufnahme der Nordsee im Juli 2021.

Die Nordsee ist ein relativ flaches Meer mit einer tieferen Rinne vor Norwegen. Ihren physikalischen Zustand, wie Temperatur und Salzgehalt, beeinflusst unter anderem der Austausch mit dem Atlantik, der den Salzgehalt erhöht, der Austausch mit der Ostsee und der Eintrag von Süßwasser durch Flüsse, die den Salzgehalt der Nordsee senken. Andere Einflussfaktoren sind der Wärmeaustausch zwischen Meer und Atmosphäre, sowie das Verhältnis von Niederschlag und Verdunstung. Weitere Auswertungen der Daten sollen zeigen, wie sich der Zustand der Nordsee im Laufe der vergangenen 20 Jahre verändert hat.

Daten über Temperatur, Salzgehalt, Sauerstoffgehalt, pH-Wert und Chlorophyllgehalt

Folgende Daten der sommerlichen Gesamtaufnahme der Nordsee sind bereits öffentlich verfügbar: Temperatur, Salzgehalt, Sauerstoffgehalt, pH-Wert und Chlorophyllgehalt. Die Daten sind abrufbar über das GeoSeaPortal des BSH, https://t1p.de/udf2.

Das BSH nutzt diese Daten nach eigenen Angaben auch, um operationelle Modelle und satellitenbasierte Daten zu überprüfen. Nach der weiteren Analyse und Qualitätskontrolle werden die Daten in das Deutsche Ozeanographische Datenzentrum (DOD) geladen. So tragen sie dazu bei, den Zustand der Nordsee im Rahmen der europäischen Meeresstrategierahmenrichtlinie zu bewerten.

Maritime Behörde mit Dienstsitzen in Hamburg und Rostock

Das BSH ist die zentrale maritime Behörde Deutschlands. An den beiden Dienstsitzen in Hamburg und Rostock sowie auf fünf Schiffen arbeiten rund 1.000 Beschäftigte aus über 100 Berufen. Im Mittelpunkt der Aufgaben stehen etwa die Förderung, Sicherheit und Überwachung der Seeschifffahrt, Forschung und Erhebung langer Datenreihen im Bereich der Ozeanographie und Meereschemie, der Wasserstandsvorhersagedienst sowie die nautische Hydrographie, im Rahmen derer amtliche Seekarten erstellt werden. Ein in letzter Zeit stetig anwachsender Bereich ist die Zuständigkeit als Genehmigungs- und Überwachungsbehörde für Offshore-Windenergieanlagen. Als deutsche Flaggenstaatsverwaltung und Dienstleister unterstützt das BSH die maritime Wirtschaft mit Genehmigungen, Haftungsbescheinigungen, Produktprüfungen, Zulassungen und Bereitstellung von Daten.

Um die Vereinbarkeit von Schutz und Nutzung der Meere kontinuierlich zu verbessern und das Wissen über die Meere kontinuierlich zu vertiefen, arbeitet das BSH in der maritimen anwendungsorientierten Forschung und an der Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen. Untersuchungen und Bereitstellung von Daten zu Seegangsmessungen in Offshore-Windparks sowie der Aufbau von Schallmessnetzen in Nord- und Ostsee und die Bereitstellung von Daten und technischen Informationen zu Impulsschall im Meer sind Beispiele dafür. Auch die Entwicklung von Technologien zur Messung von Schiffsemissionen in der Luft gehört dazu. Mit dem BSH Systemlabor Navigation und Kommunikation steht eine Testumgebung für komplexe Navigations- und Kommunikationssysteme zur Verfügung.

Bildquellen

  • Fahrtroute und Stationen der Gesamtaufnahme der Nordsee im Juli 2021: Katrin Latarius / BSH
  • Forschungsschiff Atair: Peter Löwe / BSH
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