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Seeschifffahrtsamt überwacht Emissionen von Wind-Energieanlagen in der Nordsee

An dem neuen Interreg-Projekt „Anemoi” sind elf Partner aus sechs Ländern des Nordseeraums beteiligt.

Wasserprobenentnahme mithilfe eines Kranzwasserschöpfers. Foto: Torben Kirchgeorg, BSH

Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) war ab Mitte Mai zehn Tage mit dem Vermessungs-, Wracksuch- und Forschungsschiff (VWFS) ATAIR in der Deutschen Bucht unterwegs, um im Rahmen des Interreg-Projekts „Anemoi“ stoffliche Einträge von Windenergieanlagen zu erforschen. Hintergrund von Anemoi ist der Ausbau der Offshore-Windenergie in Nordsee und Ostsee und dessen Auswirkungen auf die Ökosysteme und die Aquakultur.

„Um Windenergieanlagen vor den rauen Bedingungen der Meeresumwelt zu schützen, werden verschiedene Korrosionsschutzsysteme und Beschichtungen verwendet“, heißt es in einer BSH-Mitteilung von Anfang Juni. Deren stoffliche Emissionen wie etwa gelöste und partikelförmige Schadstoffe wurden bisher jedoch weitgehend übersehen, wie es auf der Anemoi-Webseite heißt. Sie werden jetzt im Rahmen des Projekts untersucht. Elf Partner aus sechs Ländern des Nordseeraums sind daran beteiligt. BSH-Präsident Helge Heegewaldt sagt zum Projekt: „Ziel ist es, die potenziellen Auswirkungen auf die Meeresumwelt zu bewerten und gemeinsam mögliche Lösungen zu erarbeiten, um derartige Emissionen in Zukunft zu verringern.“

Bei der ersten Messkampagne mit dem VWFS ATAIR in der Deutschen Bucht nahmen die Forschenden unter anderem Wasser- und Sedimentproben in und um Offshore-Windparks. Die Proben werden jetzt im Labor auf Spurenmetalle, organische Schadstoffe und Partikel aus Beschichtungen hin untersucht, die aus dem Korrosionsschutz von Windenergieanlagen freigesetzt werden könnten. In dem vorherigen Projekt „OffChEm“ hatte das Helmholtz-Zentrum Hereon zusammen mit dem BSH dafür neue Methoden entwickelt und getestet.

Ende Mai fand der erste Stakeholder-Workshop im BSH in Hamburg statt. Rund 40 internationale Akteure aus Industrie und Technik sowie Verwaltung, Naturschutz und Zivilgesellschaft tauschten sich zu dem Thema „Stoffliche Emissionen durch Offshore-Windparks: Auswirkungen, Lücken bei der Erfassung und Möglichkeiten der Reduzierung“ aus. Die Diskussionen haben laut Mitteilung gezeigt, „dass ein enger Austausch zwischen den Akteuren notwendig ist, um beim weiteren Ausbau der Offshore-Windenergie mögliche Umweltauswirkungen besser untersuchen zu können sowie Regularien anzugleichen”.

Bis 2027 sind noch weitere Stakeholder-Workshops im Laufe des Projekts geplant, um einen engen Wissensaustausch zwischen den Beteiligten zu ermöglichen. Das Projekt wird nach Angaben von dem Interreg-Nordseeprogramm mit mehr als drei Millionen Euro gefördert. Die Untersuchungen tragen dazu bei, die Meeresumweltüberwachung kontinuierlich zu verbessern – eine Kernaufgabe des BSH. So können die Auswirkungen von neuartigen Substanzen auf die Meeresumwelt bewertet und wirksame Maßnahmen umgesetzt werden, die den Eintrag in die Meere reduzieren.

Bildquellen

  • Wasserprobennahme vor einem Windpark: Torben Kirchgeorg, BSH
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