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Psychische Belastungen am Arbeitsplatz: Hamburger Beratungsstelle PAG jetzt auch im Umland

Für Beschäftigte und Betriebe: Die Beratungsstelle Perspektive Arbeit & Gesundheit (PAG), Anlaufstelle für Menschen mit psychischen Belastungen am Arbeitsplatz, weitet ihr Angebot auf die Metropolregion Hamburg aus. In Lübeck wurde eine Anlaufstelle eröffnet, weitere sind in Schwerin und Lüneburg geplant.

Bild: mohamed Hassan / Pixabay.com

In der Hamburger Schanzenstraße berät die PAG seit 2016 psychisch belastete Menschen. Beschäftigte, die sich im Job belastet fühlen oder ihre Gesundheit in Gefahr sehen, werden kostenlos beraten. Das kostenloses Beratungsangebot richtet sich auch an Betriebe – an verantwortliche Unternehmensleitungen und Führungskräfte, Fachkräfte für Arbeitssicherheit und Betriebsärzte sowie an Beschäftigtenvertretungen, die bei der Gestaltung der Arbeitsbedingungen ein Mitbestimmungsrecht haben. Im Mittelpunkt des Angebots stehen die Beratung über eine gute Gestaltung von Arbeitsbedingungen und der Erhalt der Erwerbsfähigkeit der Beschäftigten. Die Behörde für Justiz und Verbraucherschutz sowie die Sozialbehörde finanzieren die PAG. Das auf Prävention ausgerichtete Angebot der PAG ist in dieser Form deutschlandweit einmalig.

Jetzt hat die Metropolregion Hamburg ein überregionales Beratungsangebot auf den Weg gebracht, das allen Beschäftigten und Betrieben in der Region offensteht. Am 19. August 2022 wurde eine feste Anlaufstelle „Perspektive Arbeit und Gesundheit“ in Lübeck eröffnet. Mobile Lotsen sollen vor Ort eine frühzeitige Erstberatung, Orientierung und die Vermittlung weiterer Hilfen bieten. Erfahrungen zeigten, dass dadurch der Zugang zu bestehenden Angeboten verbessert werde. Das Angebot soll dezentral, niedrigschwellig, unparteilich, kostenlos sowie auf einen schnellen Beratungsbedarf ausgerichtet sein.

PAG-Beratungsstelle in Lübeck

Die Hansestadt Lübeck sei im Rahmen des Leitprojekts federführend und richte als Antragstellerin nicht nur die feste Beratungsstelle ein, sie übernehme auch das zentrale Projektmanagement. Dem Thema psychische Gesundheit und Beschäftigungsfähigkeit werde damit sehr hohen Stellenwert beigemessen, sowohl für die eigenen Beschäftigten als auch für alle Betriebe und deren Mitarbeitende in der Region. Ein gesundes Arbeitsklima und eine sinnstiftende Tätigkeit seien wichtige Bausteine für Engagement und Bindung der Mitarbeitenden und erhöhten die Attraktivität als Unternehmen. Damit leiste die Stadt auch einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung des übergeordneten Zieles der Fachkräftesicherung, heißt es in einer Mitteilung der Hansestadt Lübeck.

Das Projekt wird demnach vollständig durch Fördermittel getragen. Die Förderfonds der Metropolregion Hamburg finanzieren es mit rund 630.000 Euro für eine Laufzeit von drei Jahren. Die IKK Nord und die Deutsche Rentenversicherung Nord beteiligen sich mit knapp 190.000 Euro. Darüber hinaus werde die Projektidee vom DGB Nord, der Unfallkasse Nord, dem Amt für Arbeitsschutz bei der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz in Hamburg, dem Sozialministerium in Schleswig-Holstein, dem Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, dem DGB Bezirk Niedersachsen-Bremen-Sachsen-Anhalt unterstützt.

Belastungen am Arbeitsplatz können krank machen

Lange Arbeitszeiten, häufige Unterbrechungen, mangelnde Wertschätzung oder Konflikte im Kollegenkreis oder mit der Kundschaft machen – anders als etwa ein Arbeitsunfall – meist nicht unmittelbar krank. Sie können sich aber langfristig auf die Gesundheit auswirken. Laut dem DAK-Gesundheitsreport 2022 stehen psychische Erkrankungen mit einem Anteil von 19 Prozent auf Platz zwei der Krankheitsgründe für Arbeitsunfähigkeitstage.

Mit 41,5 Prozent belegen psychische Erkrankungen sogar den Spitzenplatz der Diagnosen bei den bundesweiten Renten-Neuzugängen aufgrund von Erwerbsunfähigkeit (Bericht der Bundesregierung zur Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit, Berichtsjahr 2020). Die Neurentnerinnen und -rentner sind dabei im Schnitt erst Anfang 50. Frühverrentung stellt oft ihre ökonomische Unabhängigkeit und damit die Basis für ein selbstbestimmtes Leben infrage. Den Betrieben gehen wichtige Fachkräfte verloren, der Wirtschaftsstandort wird geschwächt. Die Corona-Pandemie hat die Arbeitsbedingungen in vielen Branchen zusätzlich verschärft.

Hier finden Betroffene Rat

Ratsuchende in Hamburg können sich telefonisch, persönlich oder per E-Mail an das Beraterteam der PAG wenden. Das Büro ist täglich von Montag bis Donnerstag (8.30 bis 15.30 Uhr) erreichbar. Anfragen werden aufgenommen und Beratungstermine vergeben. Die maximale Wartezeit auf ein Beratungsgespräch soll bei zehn Tagen liegen. Wer keinen Termin vereinbaren möchte, kann die Beratungsstelle ohne Voranmeldung aufsuchen (Montag bis Donnerstag von 8.30 bis 15.30 Uhr).

PAG – Perspektive Arbeit & Gesundheit
Anlaufstelle für Beschäftigte und Betriebe in Hamburg
Schanzenstraße 75, 1. OG
20357 Hamburg
Telefon 040 4392807
[email protected]
www.pag-hamburg.org

Für Ratsuchende in der Metropolregion … Termine können montags bis donnerstags von 9 bis 14 Uhr vereinbart werden.

Perspektive Arbeit & Gesundheit
Anlaufstelle für Beschäftigte und Betriebe in der Metropolregion Hamburg
Mengstraße 66-70
23552 Lübeck
Tel. 040 24859281
[email protected]
www.pag-mrh.de

 

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