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Gesellschaft & Medien

Geteiltes Echo auf Verkauf von Springer-Zeitungs- und Zeitschriftentitel an Funke Mediengruppe

Nachdem am 25. Juli 2013 überraschend bekannt wurde, dass sich der Springer Verlag von seinen Regionalzeitungen, TV- und Frauen-Zeitschriften trennt und an die Funke Mediengruppe verkauft, herrscht Sorge um Arbeitsplätze und den Hamburger Medienstandort. Aktionäre des Springer-Konzerns waren dagegen in Hochstimmung.

Nachdem am 25. Juli 2013 überraschend bekannt wurde, dass sich der Springer Verlag von seinen Regionalzeitungen, TV- und Frauen-Zeitschriften trennt und an die Funke Mediengruppe verkauft, herrscht Sorge um Arbeitsplätze und den Hamburger Medienstandort. Aktionäre des Springer-Konzerns waren dagegen in Hochstimmung.

Nachdem am 25. Juli 2013 überraschend bekannt wurde, dass sich der Springer Verlag von seinen Regionalzeitungen, TV- und Frauen-Zeitschriften trennt und an die Funke Mediengruppe verkauft, herrscht Sorge um Arbeitsplätze und den Hamburger Medienstandort. Aktionäre des Springer-Konzerns waren dagegen in Hochstimmung.

Axel Springer will zahlreiche Traditionstitel verkaufen – darunter das seit 1948 erscheinende „Hamburger Abendblatt“ –, um konsequenter das Ziel zu verfolgen, „führendes digitales Medienunternehmen“ zu werden (wir berichteten). Die Entscheidung, sich von „einigen der traditionsreichsten Marken des Hauses“ zu trennen, sei nicht leicht gefallen, sagte Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender Axel Springer AG. Die Bündelung in der Funke Mediengruppe, die sich im Kern auf regionalen Print- und Online-Journalismus sowie Magazine konzentrieren wolle, sei für eine langfristige Perspektive der Marken und deren Mitarbeiter das Beste, so Döpfner.

Der in Essen ansässige Funke-Konzern, zu dem Titel wie „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“ „Neue Rhein Zeitung“ und „Neue Ruhr Zeitung“ sowie die Zeitschrift „Gong“ gehören, plant mit der Übernahme Springer-Blätter zu einem „führenden nationalen Medienhaus“ aufzusteigen. „Für unser Haus eröffnen sich neue Perspektiven: im Print- und im Online-Bereich. Hiermit erschließt sich für uns ein großes Potenzial, um neue Wege, etwa in der intelligenten Verzahnung beider Welten, zu gehen, sagte Thomas Ziegler, Geschäftsführer der Funke Mediengruppe. Das Medienunternehmen stehe laut Ziegler für „erfolgreiche Regionalzeitungen und erfolgreiche Magazine, journalistische Qualität und wirtschaftlichen Ertrag“ im Print- und Online-Bereich.

Einschnitt für den Medienstandort Hamburg

Die Entscheidung des Axel Springer Verlags sei ein Einschnitt für Hamburg, kommentierte der Erste Bürgermeister Olaf Scholz die Nachricht des Verkaufs. „Was sich dem Medienunternehmen als konsequenter Schritt in einer sich digitalisierenden Medienwelt darstelle, bedeute für Hamburg zunächst einmal das Ende einer seit 65 Jahren andauernden gemeinsamen Wegstrecke. Und weiter: „Das bedauere ich, auch weil ich davon überzeugt bin, dass der Print-Journalismus eine gute Zukunft vor sich hat. Ungeachtet dessen gehe ich heute davon aus, dass der Axel Springer Verlag mit seinem veränderten – und hoffentlich gerade im Online-Bereich weiter wachsenden – Portfolio auch künftig ein wichtiges Medienunternehmen in der Stadt bleiben wird.“

Mit der Funke Gruppe übernehme ein großes und erfahrenes Zeitungshaus das Hamburger Abendblatt und die TV-Zeitschriften. In den vergangenen Monaten habe die Funke Gruppe vor allem mit harten Sanierungsschnitten bei ihren Regionaltiteln Aufmerksamkeit erregt. Angesichts der guten Arbeit der Abendblatt-Redaktion sollte derartiges in Hamburg nicht notwendig sein, appellierte der Bürgermeister. Weder das Abendblatt selbst noch seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dürften durch den Verkauf Nachteile erleiden, wenn guter und profitabler Regionalzeitungsjournalismus auch hier in Hamburg eine Zukunft haben solle. Als zentraler Standort für Zeitschriftenjournalismus nicht nur in Deutschland sollte Hamburg darüber hinaus auch weiterhin Sitz der verkauften TV- und Frauen-Zeitschriften bleiben, so Scholz.

Er wünsche sich im Sinne des Medienstandortes eine gute und konstruktive Zusammenarbeit mit den neuen Inhabern. Nach wie vor seien redaktionelle Informationsangebote in Print und Online die Grundlage der gesellschaftlichen Öffentlichkeit und der Kern verlegerischer Arbeit, schloss Scholz seine Stellungnahme.

Deutscher Journalisten-Verband kritisiert den Medien-Verkauf

Der Deutsche Journalisten-Verband sprach sich strikt gegen den geplanten Verkauf aus. „Das wäre das Ende für den Springer-Verlag in seiner bekannten und bewährten Form“, kritisierte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken, „und wäre schwer verdaulich für den Medienstandort Hamburg.“ Springer sei dabei, sich von einem der renommiertesten Verlage Europas in einen Mischkonzern mit digitalem Schwerpunkt zu verwandeln.

„Ich bin in großer Sorge um die Arbeitsplätze bei den betroffenen Zeitungen und Zeitschriften“, sagte der DJV-Vorsitzende. Die Funke-Mediengruppe sei als Nachfolgerin des WAZ-Konzerns berüchtigt für harte Einsparungen zulasten des Qualitätsjournalismus. Der Kauf der Springer-Titel würde den Schuldenstand der Funke-Mediengruppe weiter erhöhen. „Die geplante Übernahme der Springer-Titel lässt nichts Gutes ahnen.“ Konken forderte das Bundeskartellamt auf, die Übernahme kritisch zu prüfen und im Zweifel zu untersagen.

Gute Stimmung bei Aktionären

Die konsequente Umsetzung der Digitalisierungsstrategie sorgte für Jubelstimmung unter den Aktionären, berichtete tagesschau.de am 25. Juli 2013. So habe die Springer- Aktie nach der Bekanntgabe des Medien-Deals kräftig zugelegt.

 

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