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Bewerber wollen bei der Ansprache mehr Einblick ins Unternehmen

Unternehmen scheitern beim Recruiting von Fach- und Führungskräften oft an einer Selbstverständlichkeit: Potenzielle Mitarbeiter wünschen sich mehr Informationen über die Firma, als sie meist bekommen. Das ergibt eine Studie des Karrierenetzwerks LinkedIn.

YakobchukOlena / Fotolia.com

Unternehmen scheitern beim Recruiting von Fach- und Führungskräften oft an einer Selbstverständlichkeit: Potenzielle Mitarbeiter wünschen sich mehr Informationen über die Firma, als sie meist bekommen. Das ergibt eine Studie des Karrierenetzwerks LinkedIn.

Bei der Ansprache von Fach- und Führungskräften sprechen Unternehmen Kandidaten häufig falsch an: „Unternehmen verpassen es durch fehlende Informationen über die eigene Firma, Fachkräfte für sich zu gewinnen. Ein Anfängerfehler, der aber anscheinend über alle Branchen hinweg verbreitet ist.“ Zu diesem Ergebnis kommt der Report „Inside the Mind of Today’s Candidate“ von LinkedIn.

Das nach eigenen Angaben weltweit größte Karrierenetzwerk hat 14.000 Arbeitnehmer in mehr als 20 Ländern rund um den Globus im April 2017 befragt, darunter 7.700, die in den vergangenen drei Monaten eine Stelle in einem neuen Unternehmen angetreten haben.

Der Studie zufolge sind neun von zehn (91 Prozent) der deutschen Fach- und Führungskräfte offen für neue Jobangebote und 57 Prozent fühlen sich geschmeichelt, wenn sie angesprochen werden. Allerdings wollen Kandidaten nicht nur eine bloße Stellenbeschreibung erhalten, sondern auch Informationen über das Unternehmen. 74 Prozent der deutschen Befragten und damit mehr als der weltweite Durchschnitt (69 Prozent) legen hierauf besonderen Wert.

38 Prozent bezeichnen Einblicke in die Unternehmenskultur als „Muss“ bei der Ansprache durch Recruiter. Auf der anderen Seite sagen 68 Prozent der Arbeitnehmer, welche vor Kurzem ihre Position gewechselt haben, dass sie vor Antritt der Stelle sehr wenig oder gar nichts über ihren aktuellen Arbeitgeber gewusst hätten. Das bedeutet, dass Unternehmen aus einem wesentlich größeren Talentpool schöpfen könnten, wenn sie die Unternehmensmarke strategischer bei potenziellen künftigen Mitarbeitern aufbauen würden.

Die Studie ergab außerdem, dass knapp ein Fünftel (18 Prozent) der Personen auf Jobsuche vor der Bewerbung kein klares Bild davon haben, wie es wäre, in den betreffenden Unternehmen tätig zu sein. Sie wünschen sich darüber hinaus detailliertere Informationen über mögliche künftige Arbeitgeber.

„Mit einer aktuellen Arbeitslosenquote von weniger als sechs Prozent ist der Arbeitsmarkt derzeit stark auf die Bewerber fokussiert. Fach- und Führungskräfte können sich ihre Jobs aus einer Vielzahl von Angeboten aussuchen“, sagt Barbara Wittmann, Direktorin für den Bereich Rekrutierungslösungen und Mitglied der Geschäftsleitung Deutschland, Österreich, Schweiz bei LinkedIn. „Der Kampf um Mitarbeiter wird dadurch natürlich härter. Die HR-Funktionen in Unternehmen müssen strategischer denken und arbeiten, um gefragte Mitarbeiter zu gewinnen. Die Ausrichtung der Arbeitgebermarke auf die wichtigsten Zielgruppen ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen Recruiting.“

Tipps für den Aufbau einer starke Arbeitgebermarke

Eine gute Arbeitgebermarke aufzubauen ist entscheidend, um Talente für sich zu gewinnen. Barbara Wittmann gibt Unternehmen folgende Tipps:

  • Hören Sie nach innen: Um festzustellen, wie Ihr Unternehmen wahrgenommen wird, sprechen Sie zuerst mit Ihren Mitarbeitern, denn diese kennen die Marke bereits. Ist es das Bild, das sie auch nach außen vermitteln wollen, oder müssen Sie Anpassungen vornehmen?
  • Seien Sie transparent: Vermitteln Sie möglichen Kandidaten einen Blick in Ihr Unternehmen. Halten Sie beispielsweise Ihre Homepage immer aktuell und füllen Sie diese mit den wichtigsten Informationen, die potenzielle Mitarbeiter benötigen könnten. Präsentieren Sie Ihr Unternehmen in sozialen Netzwerken und posten Sie regelmäßig Einblicke aus dem Arbeitsalltag.
  • Verbinden Sie Recruiting und Marketing: Ihre Arbeitgebermarke ist eng verbunden mit der Gesamtmarke. Daher kann auch das Marketing-Team helfen, die Markenbotschaft an die richtige Zielgruppe zu bringen.
  • Setzen Sie Mitarbeiter als Markenbotschafter ein: Niemand kann glaubwürdiger zeigen, warum gerade Ihr Unternehmen ein Top-Arbeitgeber ist als die Mitarbeiter. Ermutigen Sie sie, Ihre Erfahrungen mit ihrem Netzwerk zu teilen, um den Talentpool zu erweitern.

LinkedIns Umfrage enthüllt außerdem die Hauptgründe, die Arbeitnehmer motivieren, sich nach einer neuen Beschäftigung umzusehen. Spitzenreiter sind schlechte Unternehmensführung bzw. -management mit 62 Prozent, gefolgt vom Wunsch nach einer besseren Vereinbarkeit mit den eigenen Interessen und Werten (53 Prozent). Erst auf Platz drei folgt mit 48 Prozent die Aussicht auf besseres Gehalt.

Allerdings stellt sich in Anbetracht der Ergebnisse die Frage, wie es sein kann, dass mehr zwei Drittel (78 Prozent) der befragten Mitarbeiter nach eigenen Angaben bei einem Unternehmen anfangen, ohne ausreichend zu wissen und sie nicht genug Initiative entwickeln, um sich die gewünschten Informationen im Vorfeld selbst zu besorgen.

 

Redaktion / LinkedIn

Bildquellen

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