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Modellprojekt „Land-Grazien“ etabliert sich weiter

Das Beratungsangebot den Frauen helfen Frauen Sandesneben und Umgebung e. V. bekommt vom Kreistag des Herzogtums Lauenburg 40.000 Euro im laufenden Jahr bereitgestellt. Das Geld fließt in das Projekt „Land-Grazien“, das ist die vor zwei Jahren eröffnete Beratungsstelle für Frauen und Kinder, die von Gewalt betroffen sind.

Die Beraterinnen der „Land-Grazien“ fahren mit ihrem ausgebauten Fahrzeug im ländlichen Raum des Herzogtums Lauenburg an flexible Standorte, um von Gewalt betroffenen Frauen und Kindern zu helfen. Das Beratungsbüro im Inneren des Fahrzeugs bietet Raum für ungestörte Gespräche. Hier: Miriam Peters, staatlich anerkannte Sozialarbeiterin und Leiterin der Beratungsstelle im Gespräch mit einer hilfesuchenden Person. Foto: FhF-Sandesneben

Ein weiterer Erfolgsschritt des unabhängigen Trägervereins

Für den unabhängigen Trägerverein (FhF) sei diese Förderung eine besondere Anerkennung und wichtige Unterstützung für die langfristige Etablierung des Beratungsangebots, heißt es, denn der Verein finanziere seine wertvolle Arbeit über Spenden und Zuwendungen. Miriam Peters, Leitungskraft des Vereins sagt: „Wir sind sehr dankbar und freuen uns riesig, dass auch die Politik auf Kreisebene unsere innovative Idee unterstützt. Das ist eine tolle Entwicklung für uns und vor allem für die vielen Frauen und Kinder im ländlichen Raum des Kreises, die in Problem- und Krisensituationen oder als Prävention auf unsere Hilfe vertrauen können.“

Erst im vergangenen Jahr bekam Frauen helfen Frauen Sandesneben und Umgebung e. V. (FhF) eine 5-Jahres-Förderung als Anschubfinanzierung von Aktion Mensch zugesprochen, so dass der Verein sein Beratungsangebot mit einer gewissen Planungssicherheit ausbauen kann.

Innovatives Konzept für den ländlichen Raum stößt auf bundesweites Interesse

„Land-Grazien“ gilt als Modellprojekt in Schleswig-Holstein. Dass das niedrigschwellige Beratungsangebot wegweisend ist, zeige auch die Resonanz aus ganz Deutschland. „Wir bekommen sehr viele Anfragen nach unserem Konzept aus Regionen, in denen die Infrastruktur und das soziale ländliche Gefüge ähnlich sind wie bei uns, von Nordfriesland bis Bayern“, so die staatlich anerkannte Sozialarbeiterin Miriam Peters.

Hilfesuchende erhalten schnelle, flexible Beratung – online und vor Ort

Jede Frau hat Anspruch auf Beratung, wenn sie von Gewalt betroffen ist (Istanbul-Konvention). Eine solche Beratungsmöglichkeit bietet das 2020 ins Leben gerufene Projekt „Land-Grazien“ im ländlichen Raum des Herzogtums Lauenburg an und schließt damit nach eigenen Angaben eine Lücke. Denn: Im Landkreis gibt es nur wenige staatliche Beratungsstellen – Hilfesuchende müssen selbst bei akuten Problemen oft mit langen Wartezeiten rechnen oder sie können die Beratung wegen der großen Entfernungen zu den Stellen nicht wahrnehmen.

Anders bei dem Beratungsangebot „Land-Grazien“: Die FhF-Beraterinnen stellen sich zeitlich-flexibel auf die Hilfe- und Ratsuchenden ein – ob telefonisch oder online. Und räumlich-flexibel; mit ihrem 2021 angeschafften Fahrzeug inklusive mobilem Beratungsbüro bieten sie auch Vor-Ort-Beratung an flexiblen Standorten.

Beratungsnachfrage wächst

„Es scheint viel mehr zu passieren. Seit Weihnachten erleben wir eine stärkere Nachfrage als in der Zeit davor“, sagt Miriam Peters. „Derzeit erhalten unsere FhF-Beraterinnen 5 bis 6 Anfragen pro Woche von Hilfesuchenden, mit denen wir einen Erstkontakt machen.“ Hinzu kämen die Folgeberatungen, die sich daraus ergeben. Dabei umfasst diese tägliche Arbeit weit mehr als die Türen für ein Beratungsgespräch zu öffnen. Die Beraterinnen suchen gemeinsam mit den Betroffenen nach Lösungen, von der schnellen Hilfe bis hin zu langfristigen Perspektiven, um aus häuslicher Gewalt und anderen Krisensituationen herauszufinden.

Mehr Information: www.fhf-sandesneben.de

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Update 14. April 2022

Offener Brief an den Kreistag des Herzogtums Lauenburg

In einem offenen Brief an den Kreistag des Herzogtums Lauenburg ruft der Verein Frauen helfen Frauen Sandesneben und Umgebung e.V. – angesichts eines deutlich steigenden Bedarfs an Beratung für Frauen mit Gewalterfahrung – dazu auf, die Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen.

Im ersten Quartal zählte der Verein Frauen helfen Frauen 62 neue Kontaktaufnahmen, durchschnittlich haben sich vier Hilfesuchende pro Woche gemeldet. 22 Prozent davon waren unter 18 Jahre alt. Die mobile Beratung der Land-Grazien wurde täglich in Anspruch genommen. Anhand der Auswertung des ersten Quartals habe der Verein festgestellt, wie wichtig eine 24/7-Erreichbarkeit sei. 80 Prozent der Frauen und Jugendlichen, die einen ersten Kontakt zum Verein suchten, nutzten dafür Abendstunden und die Wochenenden.

Die gute Nutzung des Angebots zeige auch den hohen Bedarf und die dringende Notwendigkeit, dass die LAND-GRAZIEN im Nordkreis aktiv durch die Gegend rollen. „Leider bemerken wir schon jetzt die Folgen, die die Corona-Pandemie sowie der perverse und abscheuliche Ukrainekrieg mit sich bringen. Ukrainische Frauen, die Vergewaltigungen im Krieg sowie auf der Flucht erfahren haben und nun in unserem schönen Herzogtum leben, beanspruchen unsere Fachberatung. Außerdem ist finanzieller Druck bei vielen Familien infolge der rasenden Inflation ein starker Katalysator für häusliche Gewalt in allen Gesellschaftsschichten“, heißt es in den offenen Brief.  Der Appel schließt mit den Worten: „So lassen Sie uns gemeinsam für unseren Kreis Herzogtum Lauenburg #KurSHalten, diskutieren über das, was das Land jetzt braucht, denn wir sind alle zusammen #Stadt.Land.Schleswig-Holstein. #Besser ist das!“

 

 

 

Bildquellen

  • FhF-Infostand: fhf-sandesneben.de
  • Land-Grazien_c_FhF-Sandesneben: FhF-Sandesneben
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