Mit rund 70 Fahrgästen an Bord startete die Barkasse „Speicherstadt“ der Maritime Circle Line am 22. Mai um 12 Uhr ihre Erstfahrt in den Hamburger Osten. Gregor Mogi, Betreiber der Maritime Circle Line, freute sich über den großen Zuspruch und begrüßte seine Gäste mit einem Sekt an Bord. „Mit unserem neuen Angebot wollen wir besonders Hamburgerinnen und Hamburger ansprechen, die wasserseitig den grünen Osten der Hansestadt kennenlernen möchten“, so Mogi.
Die Barkassen-Fahrt beginnt am Anleger der Maritime Circle Line an der Landungsbrücke 10 und führt entlang der Hafenkante und Hafencity. Auf der Norderelbe passiert die Barkasse die an den Duckdalben (Holzpfähle, die als Anlege- oder Haltevorrichtungen dienen) liegenden Schiffe. Unter den Elbbrücken hindurch geht es weiter zum Billwerder Sperrwerk. Die erste Ein- und Aussteigemöglichkeit ist der Anleger der Wasserkunst Elbinsel Kaltehofe in der Billwerder Bucht. Danach fährt die Barkasse zum Anleger des Cafés Entenwerder1. Auf dem Rückweg gibt es außerdem einen Halt an der Elbphilharmonie. Die Fahrt dauert insgesamt zwei Stunden.
Wasserkunst Elbinsel Kaltehofe
Das ehemalige Wasserfiltrationswerk auf der Elbinsel Kaltehofe belieferte die Hansestadt fast hundert Jahre lang mit Trinkwasser, das aus Elbwasser gewonnen wurde. Der Hamburger Senat ließ die europaweit einzigartige Anlage vor dem Hintergrund der um 1892 in Hamburg wütenden Cholera-Epidemie errichten. Heute ist Kaltehofe Industriedenkmal mit Kulturmuseum und weitläufigem Naturpark. Die in eine Parklandschaft eingebettete Anlage umfasst die historische Gelbklinker-Villa, in der die Außenstelle des Hygienischen Instituts Hamburg untergebracht war sowie 20 von ehemals 22 Filterbecken und 40 wilhelminische Schieberhäuschen. In den Schieberhäuschen wurden die Zu- und Ablaufmengen des Wasser in den Filterbecken geregelt. Das Gesamtensemble im Stil des Historismus stammt von dem Architekten der Speicherstadt Franz Andreas Meyer.
Nach der Stilllegung des Wasserwerks auf Kaltehofe blieb die Insel rund 20 Jahre ungenutzt. So konnte sich eine für Hamburg besonders artenreiche Flora und Fauna entwickeln – mit seltenen Pflanzen sowie mehr als 40 Vogelarten und ein Drittel der in Deutschland beheimateten Fledermausarten. Ein Naturlehrpfad führt über den öffentlich zugänglichen Teil des Geländes. Weitere Informationen: www.wasserkunst-hamburg.de
Entenwerder Elbpark, Goldener Pavillon und Café Entenwerder1
Die zu Hamburg-Rothenburgsort gehörende Halbinsel Entenwerder ist ein weiteres landschaftlich schönes Ausflugsziel, das nun auch wasserseitig per Barkasse zu erreichen ist. Schon von weitem zieht der auf einem Ponton errichtete Goldene Pavillon die Blicke an. Das begehbare Kunstwerk besteht aus leuchtendem kupfernem Lochblech. Der Hamburger Mode-Unternehmer Thomas Friese – die Zentrale seine Unternehmens Thomas i-Punkt ist in Rothenburgsort ansässig –, rettete das ehemalige Objekt einer Kunstausstellung vor dem Einschmelzen. Direkt neben dem Kunstwerk liegt das in umgebauten Schiffscontainern untergebrachte Café Entenwerder1. Dieses schwimmende Café bietet seinen Gästen einen herrlichen Ausblick auf die Norderelbe und Billwerder Bucht, den gegenüberliegenden Peutehafen und die Elbbrücken. Weitere Informationen: facebook.com/entenwerder1
Auch ist das Café Ausgangspunkt für die Erkundung des Entenwerder Elbparks mit ausgedehnten Rasenflächen und schattigen Plätzchen, die zum Verweilen einladen, mit Grillplätzen, Spielplatz und Beachvolleyballplatz.
Die Maritime Circle Line fährt bis Oktober jeden Sonntag um 12 und um 14 Uhr ab St. Pauli Landungsbrücken, Brücke 10 nach Kaltehofe und Entenwerder. Die Hin- und Rückfahrt kostet 9,50 Euro und die einfache Fahrt 8 Euro. Weitere Informationen: www.maritime-circle-line.de/sonderfahrten/gruene-barkasse
Bildquellen
- luftbild_kaltehofe_stiftung_wasserkunst_elbinsel_kaltehofe: Stiftung Wasserkunst Elbinsel Kaltehofe