Hamburg lässt die „Sesamstraße” hochleben

Die Sesamstraße startete am 8. Januar 1973 in Deutschland. Seitdem ist der NDR Norddeutscher Rundfunk Lizenznehmer und Co-Produzent der beliebten Sendung, deren Original vier Jahre zuvor als „Sesame Street“ in den USA an den Start gegangen war. Bis heute wurden mehr als 2.900 deutsche Folgen produziert. Neben einem umfangreichen Programm des NDR wird das 50. Jubiläum noch über den Tag hinaus mit Ausstellungen im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe und im Auswanderermuseum BallinStadt gefeiert.

Eine Neuerung zum Jubiläum: Die Sesamstraße soll inklusiver werden. Wie der NDR mitteilt, wird das Puppenmädchen Elin das Ensemble um Bibo, Elmo und das Krümelmonster ergänzen. Elin verkörpert ein siebenjähriges Mädchen, das im Rollstuhl sitzt. Kinder mit Behinderung aus der realen Welt wurden in der Sesamstraße zwar schon früher vorgestellt. Jetzt aber wird auch die Puppenwelt inklusiver.

Der Rollstuhl ist kein Hauptmerkmal

Elin interessiert sich laut Charakterbeschreibung für Technik und mag Zahlen. Vor allem bastelt sie gern und findet oft eine überraschende Lösung für Probleme. Elin ist mutig und selbstbewusst. Wenn es kniffelig wird, gibt Elin nicht so schnell auf. Aber sie wird zunehmend ungeduldig und die Dinge gelingen ihr dann nicht so, wie sie es sich vorgestellt hat. Ihr bester Freund ist Elmo. Gebaut wurde die Figur von der Jim Henson Company für den Sesame Workshop. Der Rollstuhl stammt aus den NDR-Werkstätten. Gespielt wird die Puppe von Iris Schleuss und der Handspielerin Charlie Kaiser.

René Schaar, Gleichstellungsbeauftragter im NDR: „Elin nutzt den Rollstuhl, weil sie nicht so gut laufen kann. Doch dieser Aspekt soll nicht zu sehr dominieren. Denn behindert zu sein, ist nur ein Merkmal von ganz vielen, die Elin ausmachen.” Ihren ersten Auftritt hatte sie zusammen mit dem Krümelmonster in der Quiz-Reihe „Prima Klima”. Ab Herbst 2023 ist die Puppe Elin in der deutschen Sesamstraße zu sehen.

Dreharbeiten zur 50. Staffel der Sesamstraße mit dem Neuzugang Elin. Foto: NDR / Thorsten Jander

„Hamburger Sesamstraße“

 Elin ist bei Weitem nicht die erste Figur, die der NDR nach Angaben auf die Sesamstraße gebracht hat: Die Hamburger Produktion entwickelte im Laufe der Jahre eigene Figuren und Handlungsstränge und kreierte somit eine ganz eigene, Hamburger Sesamstraße. Vielfach ausgezeichnet mit nationalen und internationalen Preisen, ist die Sesamstraße eine der erfolgreichsten deutschen Kindersendungen.

Solch ein Publikumsliebling muss natürlich gefeiert werden. Der NDR tat dies zum Beispiel mit einer fünfteiligen Sondersendung „50 Jahre Sesamstraße“. Einige Figuren der Sesamstraße durften bei einem „Tagesthemen Special” mit Moderatorin Carmen Miosga auftreten. Selbst die Elbphilharmonie machte mit und gab Anfang des Jahres ein Konzert mit Ernie, Bert und Samson als Stargäste. Zu hören und sehen in der ARD-Mediathek. Dort gibt es auch viele Folgen zum nachträglichen Genuss.

Zwei Highlightsin Hamburg

• Auswanderermuseum BallinStadt: „50 Jahre Sesamstraße – mehr als eine TV Show“
  Noch bis in den Herbst 2023 hinein thematisieren Ausstellungsmacher vom Auswanderermuseum BallinStadt in „50 Jahre Sesamstraße – mehr als eine TV Show“ die sozialpolitische Wirkung der Sendung. Denn: Die Sesamstraße ist nicht nur eine beliebte Kinderserie. Hinter der Sendung steht der Sesame Workshop, eine unabhängige gemeinnützige Organisation mit dem Anspruch, Kinder weltweit in ihrer Entwicklung zu fördern.

• Museum für Kunst und Gewerbe in der Ausstellung „Sesamstraße – 50 Jahre Wer, Wie, Was?“
  om 7. Mai bis zum 7. Januar 2024 wird das Museum für Kunst und Gewerbe in der Ausstellung „Sesamstraße – 50 Jahre Wer, Wie, Was?“ die künstlerische Gestaltung der Sesamstraße beleuchten und die Entstehungsgeschichte der Puppen und Set Designs sowie originale Figuren und Filmsets zeigen.

Mehr Informationen zu den Ausstellungen und noch mehr Hamburg-Tipps finden sich im Internet unter www.hamburg-tourism.de/sehen-erleben/kultur-musik/50-jubilaeum-sesamstrasse.