Nun geht es dem Verfasser aber nicht nur darum, den Gang der Ereignisse zu erzählen. Vielmehr zeigt er auf, welche tiefergehende Ursachen es überhaupt ermöglicht haben, dass sich eine Pandemie entwickeln konnte. Und deswegen sind auch zahlreiche Anregungen zur Selbstreflexion Teil des Buchs. Denn es sind auch Gewohnheiten und Verhaltensmuster in uns allen, die zu diesem globalen Ereignis beigetragen haben. Dieser erste Teil schließt dann mit den zehn Lehren ab, die sich aus Sicht des Autors ziehen lassen.
Der Blick nach vorn – Entwicklungen nach Corona
Während die Kapitel im ersten Teil aufeinander aufbauen und somit linear gelesen werden sollten, um ihre Inhalte zu verstehen, können die Leserinnen und Leser des zweiten Teils, der sich mit der möglichen Entwicklung der Welt nach Corona beschäftigt, die Inhalte herausgreifen, die sie am meisten interessieren.
Wie bei allen Prognosen und Vorausschauen steht natürlich nicht fest, dass alle skizzierten Entwicklungen denn auch tatsächlich genauso eintreten werden. Der Autor liefert aber viele Quellen und Einschätzungen mit, die die Entwicklungen zumindest sehr wahrscheinlich machen. Er richtet seinen Blick auf politische, gesellschaftliche, ökonomische und organisatorische Entwicklungen. Dabei zeigt er in den verschiedenen Kapiteln stets die beiden extremen Positionen auf, zwischen denen sich das Pendel des ferneren Verlaufs bewegen könnte. So können sich die Leser nicht nur eine eigene Meinung bilden, sondern auch konkret etwas dafür tun, um die Zukunft aktiv zu beeinflussen.
Wenn es etwas zu kritisieren gibt, dann den Umstand, dass ein intensiveres sprachliches Lektorat das Buch noch besser gemacht hätte. Fehlende Konsonanten in einer Überschrift beispielsweise, wären bei etwas mehr Zeit sicherlich aufgefallen.
Management-Journal-Fazit: Das Buch von Vielmetter ist klug und durchdacht. Hier versucht sich niemand an Wahrsagerei, sondern stellt auf Basis von Fakten die mögliche nähere Zukunft vor. Lesenswert!
— Stephan Lamprecht —