Hamburgs Innenstadt soll weitere Parkflächen erhalten und somit weiterhin für den Einzelhandel als Standort attraktiv bleiben.
Die Handelskammer und das Bezirksamt Hamburg Mitte haben zur Schaffung weiterer Parkflächen einen Vertrag zur Durchführung der europaweiten Ausschreibung für den Bau und Betrieb von drei Tiefgaragen in der Innenstadt unterzeichnet. Die geplanten 600 Parkplätze sollen unter dem Burchardplatz, dem Hopfenmarkt und dem Adolphsplatz angesiedelt werden.
Gut 30 Prozent der Kunden des Einzelhandels kämen mit dem Auto in die City, aus dem Umland ist es sogar der größte Teil. Diese gäben mit durchschnittlich 120 Euro deutlich mehr aus als Besucher, die mit dem ÖPNV kämen (84 Euro). Der große Unterschied ergäbe sich daraus, dass die PKW-Kunden gerade hochwertige Waren nachfragten, bei denen die City ein gewisses Alleinstellungsmerkmal habe, so Schmidt-Trenz. Sollte dies verloren gehen und – wie aktuell am Rödingsmarkt geschehen – City-Parkhäuser verschwinden, wären eine Verödung der Innenstadt und ein Florieren des großflächigen Einzelhandels in den gut ausgebauten und erreichbaren Bezirks- und Einkaufszentren am Stadtrand die Folgen.
Neben der Verbesserung der Parkplatzsituation sei die Ausschreibung aber auch die „Grundvoraussetzung für die Neugestaltung der öffentlichen Räume im Kontorhausviertel und im Nikolai Quartier“, betonte der Handelskammer-Hauptgeschäftsführer. „Hamburg hat schöne Plätze: den Gerhart-Hauptmann Platz oder auch den Domplatz. Orte, wo sich Touristen und Hamburger gleichwohl gerne aufhalten“, sagte Markus Schreiber, Leiter des Bezirksamtes Mitte. Doch was, so Schreiber weiter, sei mit dem Hopfenmarkt, Adolphsplatz oder Burchardplatz? Keiner würde auch nur auf die Idee kommen, diese Plätze für eine Kaffeepause zu nutzen. Seien sie doch bisher eher von Autos bevölkert. Das werde sich mit den Tiefgaragen nun endlich ändern, und das sei auch gut so. Der Bezirksamtsleiter wörtlich: „Der Burchardplatz beispielsweise liegt direkt am Chilehaus – einem denkmalgeschütztem Kontorhaus und Wahrzeichen Hamburgs. Mit Mohlenhof und Sprinkenhof zusammen ergibt sich ein architektonisch einmaliges Ensemble der für Hamburg typischen Backsteinarchitektur. Eine traumhafte Kulisse also um dort länger zu verweilen.“
HK / Redaktion