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Die Segelwelt blickt nach Kiel

Die Deutsche Segelnationalmannschaft, das Audi Sailing Team Germany, wird sich bei der Kieler Woche das erste Mal gemeinschaftlich und komplett der Öffentlichkeit präsentieren. Das schnellste Segelschiff der Welt, die französische Hydroptère, nimmt Kurs auf Kiel, der Präsident des Weltseglerverbandes (ISAF), Göran Petersson (Schweden), und ISAF-Vorstandsmitglied Nazli Imre (Türkei) reisen zum ISAF Sailing World Cup, der zum zweiten Mal im Rahmen der Kieler Woche stattfindet.

Landeshauptstadt Kiel - Online-Redaktion

Die Deutsche Segelnationalmannschaft, das Audi Sailing Team Germany, wird sich bei der Kieler Woche das erste Mal gemeinschaftlich und komplett der Öffentlichkeit präsentieren. Das schnellste Segelschiff der Welt, die französische Hydroptère, nimmt Kurs auf Kiel, der Präsident des Weltseglerverbandes (ISAF), Göran Petersson (Schweden), und ISAF-Vorstandsmitglied Nazli Imre (Türkei) reisen zum ISAF Sailing World Cup, der zum zweiten Mal im Rahmen der Kieler Woche stattfindet.

DSV-Präsident Rolf Bähr, der zweifache America’s Cup-Sieger Jochen Schümann, Ocean Racer Tim Kröger (segelt TP 52 für Audi) und Boris Herrmann (Portimao Global Ocean Race-Sieger) sind bei der Kieler Woche 2010 ebenfalls vor Ort.

Dazu die „ganz normale“ Kieler Woche mit den Weltbesten in den zehn olympischen Disziplinen, der paralympischen Disziplin 2.4 mR, den Startern in 15 Internationalen Klassen, der Deutschen Seesegelmeisterschaft, den Offshore-Regatten in sechs Einheitsklassen, den Marinekuttern und der Windjammerparade. Das alles zusammen ist die größte Regattaveranstaltung der Welt. 5000 Teilnehmer, 2000 Boote, 400 Starts, 50 Nationen, 40 Klassen, zehn Bahnen, neun Tage: Das sind die Zahlen einer Kieler Woche.

Und das in diesem Jahr bei strahlendem Sonnenschein und perfekten Winden. So wäre es dem neuen Wetterfrosch der Kieler Woche, Dr. Meeno Schrader, auf jeden Fall am liebsten. Der Kieler Wetterfachmann (WetterWelt) ist 2010 in Kooperation mit der boot Düsseldorf erstmals für das Wetter zuständig. Dazu bringt der Segler hervorragende Referenzen mit. Schrader betreute u.a. diverse Nationalmannschaften in Athen und Qingdao sowie Ellen MacArthur bei ihren Rekordfahrten. Eine seriöse Vorhersage für die gesamte Kieler Woche ließe sich allerdings nicht so weit vorher machen, so Schrader bei der Pressekonferenz am Dienstag in Kiel.

Die Segelwelt blickt nach Kiel und jeder der kann, nutzt Kiel, um sich zu präsentieren. Hier steht Segeln im Fokus der Öffentlichkeit, auch wenn der Fußball natürlich einen großen Schatten wirft. Doch Kiel war, ist und bleibt der Siedepunkt des Segelsports. Hier wurde das Behindertensegeln integriert (2002), das Gelbe Trikot (2008) eingeführt und hier fand der erste Auftritt der olympischen Frauen Match Race-Klasse Elliott 6m (2009) statt.

Olympischer Teil/ISAF Sailing World Cup (19. bis 23. Juni)

Im olympischen Teil der Kieler Woche (Samstag, 19., bis Mittwoch, 23. Juni), Bestandteil des ISAF Sailing World Cups, geht der Blick auch Richtung Olympische Spiele 2012 in Weymouth, denn nach den Olympischen Spielen ist vor den Olympischen Spielen. Viele Medaillengewinner von Qingdao (China) sind ausgestiegen, und es formen sich die neuen Favoriten auf olympisches Metall, von denen viele in Kiel antreten.

Traditionell stark besetzt ist das Starboot-Feld. Dort treffen die deutschen Hoffnungen Alexander Schlonski/Frithof Kleen (Rostock), Robert und Philipp Stanjek (Berlin), die frischgekürten Europameister Johannes Polgar/Markus Koy (Hamburg) und Johannes Babendererde/Timo Jacobs (Lübeck/Kiel) auf Ausnahmesegler wie Robert Scheidt (Brasilien), der zweimal Olympisches Gold und zweimal Olympisches Silber holte, Fredrik Loof (Schweden/zweimal Olympisches Bronze), Xavier Rohart (Spanien/2004 Bronze in Athen), und den Vorjahressieger aus Kiel Mark Mendelblatt (USA) mit John van Schwarz (USA).

„Unser großes Ziel ist eine Medaille bei den Olympischen Spielen 2012. Auf dem Weg dahin ist die Kieler Woche immer ein Meilenstein und jetzt besonders, da die Kieler Woche 2011 ja zu der DSV-Ausscheidungsserie gehört“, freut sich Babendererde auf die Kieler Woche. Für die deutschen Segler sei ein gutes Abschneiden bei der Kieler Woche immer etwas besonderes, so der Lübecker. Auch Alexander Schlonski peilt mit Fritjof Kleen die Spiele 2012 an. „Eine Medaille dort ist unser großes Ziel,“ so Schlonski, der die Kieler Woche nach WM und EM ganz oben ansiedelt. „Hier gibt es immer Topfelder mit Weltklasseniveau und eine perfekte Organisation“, lobt Schlonski Kiel.

Mendelblatt ist nicht der einzige Kieler-Woche-Sieger 2009, der seinen Titel verteidigen will.

Im 470er werden es Sime Fantale/Igor Marenic (Kroatien) versuchen. Die Kroaten gewannen 2009 alles, was es zu gewinnen gab. Neben dem Kieler-Woche-Titel siegten sie bei der Europameisterschaft und Weltmeisterschaft. Der australische Goldmedaillengewinner von Qingdao Malcolm Page ist zu Mathew Belcher ins Boot gestiegen und gehört genauso wie Lucas Zellmer/Heiko Seelig (Berlin/2009 Europameisterschafts-2.) zu den Favoriten in Kiel.

Im Finn bekommt es der Kieler-Woche-Titelverteidiger Rafal Szukiel (Polen) mit dem amtierenden Weltmeister Jonas Högh-Christensen (Dänemark), dem amtierenden Europameister Ivan Gaspic Kljakovic (Kroatien), dem Silbermedaillengewinner von 2008, Railey Zach (USA), und dem Silbermedaillengewinner von 2004 und Weltmeister von 2007 Rafael Trujillo (Spanien) zu tun. Die deutschen Hoffnungen liegen auf den Schultern von Jan Kurfeld (Warnemünde).

Im Laser ruhen die deutschen Hoffnungen auf den Europameisterschafts-Vierten Philipp Buhl (Sonthofen) und Simon Grotelüschen (Kiel), der bei der Europameisterschaft vor Tallinn Platz Sieben belegte.

Im Laser Radial wird die Amerikanerin Paige Raily (amtierende Europameisterin) versuchen, ihren Kieler-Woche-Sieg zu wiederholen. Eine starke Konkurrentin ist die Bronzemedaillengewinnerin von 2008, Lijia Xu (China). Neben den Kielerinnen Franziska Goltz und Lisa Fasselt dürften die DSV-Offiziellen besonders auf Chiara Steinmüller (Berlin/nach 2009 zum zweiten Mal die deutsche Hoffnung bei den ISAF-Jugend-Weltmeisterschaften in der Türkei/8. bis 17. Juli) und Constanze Stolz (Düsseldorf/vertritt Deutschland bei den Olympischen Spielen der Jugend in Singapur/14. bis 26. August) achten.

Neben den vier ausländischen Kieler-Woche-Siegern von 2009 gehen auch die drei deutschen wieder ins Rennen. Lennart Briesenick-Pudenz/Morten Massmann (Flensburg) sicherten sich 2009 das Gelbe Trikot im 49er, Moana Delle (Kiel) siegte auf dem RS:X-Surfbrett und Heiko Kröger im 2.4mR.

Moana Delle und die 49er-Crew haben dabei starke Konkurrenz aus dem eigenen Land. Tobias Schadewaldt/Hannes Baumann (Kiel/49er) möchten Deutschland genauso bei den Olympischen Spielen 2012 vertreten wie die Silbermedaillengewinnerin von 2000 auf dem RS:X-Brett, Amelie Lux. Und dieser Zweikampf auf dem RS:X-Surfbrett dürfte besonders interessant werden. Beide Surferinnen aus Kiel haben dasselbe Ziel vor Augen: Olympische Spiele 2012 vor Weymouth (England). Die Kieler-Woche-Siegerin des Vorjahres und Jugend-Weltmeisterin von 2007, Moana Delle, ist zurzeit wohl die Nummer Eins in Deutschland. Doch die Silbermedaillengewinnerin von 2000, Amelie Lux (Kiel/33), will es noch einmal wissen. Was Michael Schumacher in der Formel 1 kann, kann Amelie Lux im olympischen Surfen schaffen. Nach einem reduzierten Trainingsjahr 2010 wird ab Mitte 2011 das Ziel Olympische Spiele angepeilt.

Internationaler Teil (24. bis 27. Juni)

Doch der olympische Teil der Kieler Woche ist eben nur ein Teil. Ab Donnerstag, 24. Juni, geht es dann in 15 internationalen Klassen um Kieler-Woche-Ehren. Besonders groß ist der Andrang im 420er mit über 160 Meldungen. Auch die Nachwuchsklasse 29er ist stark vertreten. Hier ist der mitveranstaltende Verein Kieler Yacht-Club das Maß der deutschen Dinge. Ob die Kieler auch dem internationalen Vergleich standhalten, wird sich zeigen. Und nach der Kieler Woche gibt es für Jule und Lotta Görge bei der ISAF-Jugend-WM (Istanbul/8. bis 17. Juli) die zweite Chance, auf sich aufmerksam zu machen. Die Zwillinge setzten sich in der deutschen gemischten Ausscheidung souverän gegen die konkurrierenden Jungs und Mädchen durch.

Im 505er kommt es zum ewig jungen Duell der Kieler-Woche-Spezialisten. Wie im Vorjahr kommt es zum Aufeinandertreffen der Kieler-Woche-Giganten Wolfgang Hunger (17 Siege) mit Vorschoter Julien Kleiner und Jacob und Jørgen Bojsen-Møller (16), die bisher die meisten Kieler-Woche-Siege hamsterten. Mit Jens Findel/Johannes Tellen (Kiel), den Brüdern Martin und Rainer Görge (Kiel) sowie den Weltmeistern von 2007, Morten Ramsbaek/Jan Saugmann (Dänemark), und Meike Schomäker (mit Hungers langjährigem Vorschoter und 505er-Fachmann Holger Jess vom Wittensee) sind allerdings zahlreiche Crews im Rennen, die den Dauerkonkurrenten das Spiel verderben können. Neue Konkurrenz erwächst im 505er mit der Nachwuchscrew Florian Kemper/Michael Krause (NRV/KYC/Hamburg). Die Deutschen Meister im 49er bekommen die „Five“ von der Klassenvereinigung gestellt. „Wir möchten dem Nachwuchs dabei helfen, in die Klasse einzusteigen“, so Klassenboss Jürgen Waldheim (Berlin).

Ein Wiedersehen gibt es zudem mit der nationalen Klasse Kielzugvogel, die ihr 50jähriges Bestehen feiert. „Es war der klare Wunsch der Klasse, wieder in Kiel dabei zu sein. Daher haben wir den Antrag gestellt, als Jahresklasse aufgenommen zu werden. Und es hat geklappt“, freut sich Kielzugvogel-Klassenboss Jürgen Reichardt (Essen).

Offshore-Teil (19. bis 26. Juni)

Die Wiederaufnahme des traditionellen Auftaktes nach Eckernförde, die zweite Hälfte der Deutschen Seesegelmeisterschaft und die eigene Bahn für Einheitsklassen kennzeichnen den Offshore-Bereich der Kieler Woche. Nach vierjähriger Abstinenz kehrt die Kieler Woche damit zum alten Ritual zurück und startet am Samstag von Kiel nach Eckernförde. „Eckernförde ist sehr froh und glücklich, wieder ein Teil der Kieler Woche zu sein“, freute sich Bürgermeister Jörg Sibbel, „und unser Landprogramm wird die Segler überzeugen.“

Nach dem ersten Teil der IDM der Seesegler vor Helgoland folgt die Inshore-IDM im Rahmen des Kiel-Cups (Montag, den 21. Juni, bis Mittwoch, 23. Juni). Geplant sind an die neun Up- and Down-Wettfahrten. Kiel war bereits 1996, 1997, 2000, 2003 und 2008 Austragungsort der Seesegel-IDM.

Ein völlig neues Angebot gibt es an die One-Design-Yachten der Seebahn, die weniger Spaß an den Langstrecken, den Offshore-Regatten, haben. Für X-99, CB 66, J/80, Melges 24, Streamline und Albin Express wird auf der Bahn Foxtrott eine Extrabahn ausgelegt. Die Sieger dieser Regatten dürfen neben den drei Siegern in den ORCi-Klassen erstmals auch um den Kaiserpokal kämpfen. Alle Kiel-Cup-Sieger werden am Mittwoch bei einer Känguru-Regatta gegeneinander antreten. Gestartet wird nach einer Berechnung versetzt: Zuerst die langsamsten Yachten, zum Schluss die schnellsten. Wer zuerst im Ziel ist, hat den Kaiserpokal und damit die Kieler Woche der Seeregatten gewonnen.

All das ist inzwischen Routine, aber zur Ruhe setzen sich die Veranstalter nicht. Und während die Kieler Woche 2010 auf Hochtouren läuft, werden schon die Weichen für 2011 gestellt. Dann endet der ISAF Sailing World Cup in Kiel, dann ist die Farr 30-EM integrierter Bestandteil der Kieler Woche und die Kieler Woche zählt zum dreiteiligen Ausscheidungsmodus für die deutsche Nationalmannschaft (zusammen mit Weymouth und der Klassen-WM). Mehr kann eine Segelveranstaltung nicht bieten. Die Partner, Förderer und Sponsoren würdigen dies mit ihrer Partnerschaft.

 

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