Im September 2021 verbuchten die Beherbergungsbetriebe in Deutschland 45,3 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen weiter mitteilt, waren das 10,1 Prozent mehr Übernachtungen als im September 2020. Allerdings lagen die Übernachtungszahlen noch 5 Prozent unter dem Niveau vom September des Vorkrisenjahres 2019. Die Trends zum Urlaub im eigenen Land und zum Camping hielten im Vergleich zum Vorkrisenzeitraum an.
Für die Hamburger Beherbungsbetriebe meldet das Statistikamt Nord im September 2021 mehr Gäste und Übernachtungen als im September des Vorjahres. Die Zahl der Gäste stieg demnach um 18,6 Prozent auf 460.000 und die der Übernachtungen um 20,8 Prozent auf 1.024 000. In Schleswig-Holstein sind im September dieses Jahres laut Statistikamt Nord in den größeren Beherbergungsstätten und auf den Campingplätzen rund 945.000 Übernachtungsgäste angekommen. Das Gästeaufkommen sei damit gegenüber dem September des Vorjahres um 3,4 Prozent gestiegen. Die Anzahl der Übernachtungen nahm mit 4.499 000 Buchungen im Vergleich zum September 2020 um 7,5 Prozent zu.
Bedarf an neuen Konzepten
Mit Blick auf nachhaltigen Veränderungen, die der Tourismus im Norden durch die Corona-Pandemie erfahren habe, diskutierten Teilnehmende der norddeutschen Tourismuskonferenz Ende September erstmals über eine Zukunftsvision des norddeutschen Tourismus nach der Krise. Höhere Ansprüche der Gäste beispielsweise in Bezug auf Buchungen, die Verschärfung des Fachkräftemangels und Beschleunigung der Digitalisierung bedürfen neuer Konzepte, so die Handelskammer Hamburg in einer Pressemitteilung.
Die norddeutsche Tourismuskonferenz wurde vom Tourismusverband Hamburg, der IHK Nord, dem Dehoga Hamburg, der Behörde für Wirtschaft und Innovation und der Handelskammer Hamburg initiiert. Einig waren sich die Teilnehmer laut Mitteilung, dass Tourismus ein entscheidender Wirtschaftsfaktor sei und in allen Lebensbereichen wie Infrastruktur- und Stadtplanung mitgedacht werden müsse. Ziel sei es, künftig mit einer abgestimmten norddeutschen Stimme zu sprechen, um mehr Gewicht im politischen Berlin zu erzielen.
Plädoyer für eine gemeinsame Imagekampagne
Handelskammer-Hauptgeschäftsführer Dr. Malte Heyne: „Der Norden war und ist das beliebteste Reiseziel der Deutschen, aber wir haben relativ gesehen nur einen geringen Anteil internationaler Gäste. Hier liegen große Wachstumspotenziale, denn durch die Corona-Krise verändern sich internationale Reiseverkehre. Wir können nach Corona Marktanteile gewinnen. Hier bietet norddeutsche Zusammenarbeit großes Potenzial. Wir brauchen jetzt eine gemeinsame Imagekampagne als eine norddeutsche Tourismusregion. Und wir müssen gemeinsam stärker in die bessere Erreichbarkeit Norddeutschlands investieren, vor allem durch die Etablierung internationaler Flugverbindungen.“
Bildquellen
- Norddeutsche Tourismuskonferenz 2021: Anna-Louise Schröder / IHK Nord
