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Aktien & Fonds

Die Rolle von Aktienmärkten in der Wirtschaft

Was ist das bekannteste Maß, um die Wirtschaftsleistung eines Landes zu messen? Die Stärke seiner Währung gibt uns ein Bild, kann aber von Spekulanten und Liquidität beeinflusst werden, während die Anleihemärkte normalerweise als etwas zu komplex angesehen werden, um von der breiten Masse verstanden zu werden.

Die Mehrheit der Menschen betrachtet die Performance des Aktienmarktes eines Landes als den besten Indikator dafür, wie gut sich seine Wirtschaft entwickelt. Die Aktienmärkte decken alle Branchen in allen Wirtschaftssektoren ab. Dies bedeutet, dass sie als Barometer dafür dienen, in welchem Kreislauf sich die Wirtschaft befindet. Außerdem reflektieren sie Hoffnungen und Ängste der Bevölkerung, welche wiederum Wachstum und Wohlstand generieren.

Börsen existieren seit Jahrhunderten und werden zweifellos weiterhin die wichtigsten öffentlichen und regulierten Marktplätze sein, auf denen Menschen Aktien verschiedener Unternehmen kaufen und verkaufen können. Natürlich unterscheiden sich die heutigen Märkte stark vom Aktienhandel der niederländischen Ostindien-Kompanie im Jahr 1602, aber Aktien bleiben aufgrund ihres Renditepotenzials und ihrer Möglichkeit, direkt in einzelne Unternehmen zu investieren, immer noch die beliebteste Anlageoption.

Devisenhandel vs. Aktienhandel

Neben dem Aktienhandel gibt es, wie oben schon erwähnt, auch den Handel mit Währungen (Foreign Exchange auf Englisch, kurz Forex). Der größte Unterschied zwischen Forex und Aktie besteht natürlich darin, was gehandelt wird. Forex Trading oder Devisenhandel ist ein Marktplatz für den Kauf und Verkauf von Währungen, während die Börse mit Aktien handelt – den Eigentumseinheiten eines Unternehmens. Gewinne werden aus der Diskrepanz zwischen den Wechselkursen der Währung erzielt. Die Zinssätze selbst werden von der wirtschaftlichen Stärke eines Landes beeinflusst. Die Symbiose zwischen Wirtschaft und Devisenhandel ist daher ein wichtiger Bestandteil des Devisenmarktes.

Globale Aktienmärkte

Aktienmärkte ziehen Investoren auf der ganzen Welt an. Sie sind in voll entwickelten Gesellschaften wie Nordamerika und Westeuropa sowie in Entwicklungsländern in Afrika, Asien und anderen Weltregionen tätig. Börsen sind ein Finanz-Motor, kein Casino für Investoren. Sie können Entwicklungsländern einen großen Schub geben, wenn diese einen einfachen Handel mit Aktien ermöglichen.

Durch die Schaffung von Liquidität sorgen Aktienmärkte für einen wirtschaftlichen Aufschwung. An den Börsen können Anleger ihre Ersparnisse einsetzen, um Renditen zu erzielen. Im Gegensatz zu Krediten geben Aktien den Anlegern eine Beteiligung an dem Unternehmen. Anders als bei einem Kredit können Aktien schnell verkauft werden, wenn Investoren ihr Geld herausnehmen müssen, damit sie es für andere Zwecke verwenden können. Für Unternehmen ermöglicht die Börse eine schnelle Kapitalbeschaffung durch Aktienemissionen. Auch anders als bei Krediten muss über die Börse beschafftes Kapital nicht bis zu einem festgelegten Datum zurückgezahlt werden.

Liquide Märkte

Länder mit liquiden Aktienmärkten weisen tendenziell ein höheres Wirtschaftswachstum auf als Länder, in denen der Handel sehr kostspielig und riskant ist. Es gibt vier Anzeichen dafür, dass ein liquider Aktienmarkt existiert. Zunächst einmal können Anleger problemlos Aktien zu marktüblichen Preisen, in der von ihnen gewünschten Menge, kaufen und verkaufen. Außerdem macht der Wert der gehandelten Aktien einen erheblichen Prozentsatz des Bruttoinlandsprodukts des Landes aus. Auch wird ein erheblicher Teil der gesamten Marktkapitalisierung vierteljährlich gehandelt. Schließlich kann der Markt mit starken Bewegungen im Handel umgehen, ohne dass wilde Preisschwankungen entstehen.

Aktien und Banken

Banken fördern, genau wie Aktienmärkte, das Wirtschaftswachstum, aber wirken unabhängig von ihnen. Eine Erklärung dafür ist, dass Banken und Börsen unterschiedliche finanzielle Bedürfnisse bedienen. Die Aktienmärkte bieten ein erhebliches Risiko, aber auch die Möglichkeit einer hohen Belohnung, ohne dass ein wesentlicher Investor in das Unternehmen involviert ist. Aktienanleger tendieren dazu, sich kurzfristig einzubringen. Banken hingegen entwickeln langfristige Beziehungen zu Unternehmen, engagieren sich in Unternehmensangelegenheiten und bevorzugen tendenziell größere Firmen. Wenn diese expandieren, erreichen sie jedoch einen Punkt, an dem sie mehr Kapital benötigen, als sie durch Aktienverkäufe aufnehmen können, und wenden sich daher der Fremdfinanzierung durch Bankdarlehen und Anleiheemissionen zu. Dieses Bedürfnis der Unternehmen stärkt die Banken. Länder mit starken Banken und liquiden Aktienmärkten weisen tendenziell die höchsten Wirtschaftswachstumsraten auf.

Finanzpolitik

Entwicklungsländer, die ein schnelleres Wirtschaftswachstum wünschen, sollten politische Änderungen in Betracht ziehen, die die Entwicklung der Aktienmärkte beschleunigen und Aktieninvestitionen in- und ausländischer Investoren fördern. Der beste Weg, dies zu tun, besteht darin, steuerliche, rechtliche und regulatorische Hindernisse zu beseitigen, welche eine solche Beteiligung behindert. Weitere Maßnahmen wie Steueranreize geben sind meist nicht notwendig, um Aktieninvestitionen zu fördern. Durch die Beseitigung von Hindernissen für einen freien Kapitalfluss können die Marktkräfte der Länder auf natürliche Weise arbeiten, um ihr Wirtschaftswachstum und ihren Wohlstand anzukurbeln.

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