Am Anfang steht die Geschäftsidee: Ein Gründer ist von dem neuen Service oder Produkt überzeugt und stürzt sich mit voller Energie in die Entwicklung. Um das Ziel zu erreichen, sind Mitarbeitende nötig. Möglicherweise ist eine externe Kapitalspritze fest eingeplant. Und plötzlich befinden sich die Gründerinnen und Gründer an einem Scheideweg. Denn es zählen nicht mehr nur die Idee und die eigene Energie. Aus einem Gedanken wurde ein Unternehmen, dessen Mitarbeitende und Geschäfte geführt werden müssen. Der Gründer wird zum CEO. Oder, auch nicht.
Bewusste Entscheidung treffen
Die naheliegendste Wahl für den Geschäftsführer eines Start-ups scheint der Gründer zu sein. Das ist ein klassisches Modell. In dem Maße, wie sich das Unternehmen vergrößert, ändern sich die Aufgaben. Und das müssen die Gründerinnen und Gründer wollen und können. Wie die Geschichte immer wieder zeigt, treffen oft genug andere diese Entscheidung, etwa dann, wenn das Unternehmen eine fremdfinanzierte Aktiengesellschaft ist. Da ist dem einen oder anderem Gründer schon einmal passiert, dass er als CEO „seines“ Unternehmens abberufen wurde. Das prominenteste Beispiel ist Steve Jobs in den ersten Jahren von Apple.
Das Buch „Vom Gründer zum CEO“ von Dorothea von Wichert-Nick beginnt mit dieser grundlegenden Frage. Ihre Motivation ist es, Gründenden den Weg zum fähigen CEO zu zeigen, ohne sich in die Theorien der einschlägigen Management- und Führungsliteratur zu verstricken. Da die Autorin weiß, wie unterschiedliche die Rollen und Aufgaben sind, bittet sie die Leserinnen und Leser, sich bewusst mit Hilfe von Leitfragen zu entscheiden, ob sie die Skalierung ihres Unternehmens als CEO überhaupt begleiten wollen.
Praktische Hilfen auf den Punkt gebracht
Die Autorin versteht ihre Zielgruppe — das zeigt sich am Aufbau des Buches. Denn in einem Start-up ist Zeit eine der knappsten Ressourcen. Viel ist zu tun, vieles zu entscheiden; die Gründer wollen am liebsten an ihrer Idee arbeiten, keine dicken Wälzer lesen, die sich zunächst aktuellen Theorien widmen.
So kommen die verschiedenen Kapitel, die einer klaren Struktur folgen, immer auf den Punkt. Es geht um die Selbstführung, die die Basis bildet, und um die Führung von Menschen und Teams. Die Leser erfahren, worauf es dabei ankommt, den Mitarbeitenden Orientierung zu geben und wie es gelingen kann, eine Wachstumskultur im Unternehmen zu etablieren. Das alles ohne Ballast, dennoch auf der Höhe der Zeit. Jedes Kapitel ist prall gefüllt mit Checklisten, Fragen zur Reflexion und Tipps aus der Praxis. Alles verständlich geschrieben und umsetzbar. Dabei kommen immer wieder Gründer zu Wort, die von ihren Erfahrungen berichten.
Management-Journal-Fazit: Dorothea von Wichert-Nick ist ein brillantes Buch gelungen, das perfekt auf die Zielgruppe passt. Es ist praxisnah, liefert Orientierung und Tipps und ist verständlich und authentisch geschrieben.
— Stephan Lamprecht —
