Mobiltelefone sind nach Untersuchungen der Universität Maastricht mit weit mehr Bakterien belastet als öffentliche Toiletten. Niederländische und Deutsche Studenten haben nun ein antibakterielles Feuchtigkeitestuch zur hygienischen Reinignugs von Handys entwickelt. Sie heißen „CellMates“
Da wird einem mulmig
E. Coli, Influenza und MRSA, ein Bakterium, das Hautausschlag und Hautinfektionen verursacht, gehören zu der Vielzahl an Bakterien, die wir täglich mit unseren Fingern berühren oder uns ans Ohr halten. Smartphones und Handys können demnach Krankheiten übertragen und können offenbar sogar eine große Quelle für Krankenhausinfektionen darstellen. Studenten der Uni Maastricht wirken dem Schmutz und den gefährlichen Bakterien entgegen mit ihrer Lösung, einem antibakteriellen Feuchtigkeitstuch.
Start Up gegründet
Janneke Ruhaak, Harm-Jan Meeuwsen und die Deutschen Laura Gasseling und Britta Schwarz haben nun ein studentisches Unternehmen gegründet. Es ist Teil ihres Masterabschlusses im Bereich „International Business (IB) – Entrepreneurship and SME Management. Zunächsst waren die Studenten aber überrascht, dass sie offenbar die Ersten waren, die auf die Idee gekommen sind, etwas gegen die vielen und gefährlichen Bakterien auf Mobiltelefonen zu unternehmen. „Es hat uns sehr überrascht, dass wir so viele Studien gefunden habe, die auf die riesige Menge an Bakterien auf Mobiltelefonen hinweisen, und wir zugleich keine einzige Lösung dafür am niederländischen und deutschen Markt entdeckt haben“, sagten Janneke Ruhaak und Laura Gasseling.
Aufmerksamkeit zum Thema Reinigung
„Man weiß einfach nicht, dass Handys so schmutzig sind. Wir wollen möglichst viele Leute darauf aufmerksam machen und sie davon überzeugen, dass die Reinigung ihres Mobiltelefons zur täglichen Routine gehören und genauso normal sein sollte wie die Reinigung ihrer Toilette oder Küche.“, fügte sie hinzu.
Speziell für Handys
Die antibakteriellen Feuchttücher wurden speziell für die Reinigung elektronischer Geräte entwickelt. Das Smartphne, Laptops, Tablets gehören zu den Geräten, für die das Tuch ideal sei. Sie würden auch keinen Schaden nehmen, betonten die Studenten. Der Erfolg des neuen Tuchs soll sich jetzt einstellen. Ein 15er Päckchen kostet 5,99€ plus Versandkosten.
22.500 Tücher produziert
Ein Lieferant aus Schweden hat dem studentischen Start-Up nun 1.500 Schachten á 15 einzeln verpackter Tücher geschickt, die nun in den Verkauf gehen. Für die Finanzierung dieser Produktion zu deckeln, haben sich die vier Studenten einiges einfallen lassen. „Um das erforderliche Kapital zusammenzubekommen, haben wir 150 Geschäftsanteile des Unternehmens an Familie, Freunde und Bekannte verkauft. Über Versammlungen von Anteilseignern waren sie am gesamten Prozess beteiligt und konnten so beispielsweise über das Design der Verpackung und die Website mitbestimmen.“, betonten die Studenten.
Universität Maastricht fördert Unternehmergeist
Die Universität Maastricht bietet gezielt Unterricht in Unternehmertum an. So soll der Unternehmergeist bei Studenten angeregt werden. Dies stellt einen wichtigen Teil der Wertsicherung dar. Von seiten der Universität ist man mit dem Projekt der studenten sehr zufrieden. „Studenten haben in diesem Studium drei Auswahlmöglichkeiten. Sie gründen ihr eigenes Unternehmen, sie assistieren einem akademischen Forscher bei der Kommerzialisierung einer Technologie oder sie arbeiten ein ganzes akademisches Jahr lang einen Tag pro Woche mit einem kleinen oder mittelständischen Unternehmer aus der Region zusammen. Sie werden dabei von einem professionellen Mentor und verschiedenen Firmencoaches unterstützt“, sagt Dr. Anita Van Gils, Koordinatorin des Mastern für IB in Entrepreneurship and SME Management. „Die akademischen Kenntnisse, die sie während der Seminare erwerben, können sie während dieser Projekte sofort in die Praxis umsetzen, soe wie die Studenten von CellMates dies machen, und das schafft direkt Mehrwert für die Region“, fügt sie hinzu.
http://www.cellmates.nl/
Christian Esser