Emmi Scherrer blickt auf 35 Jahre Landhaus Scherrer zurück

In ihrer Ausbildung zur Hotelfachfrau lernte die junge Emilie ihren späteren Ehemann, der im gleichen Betrieb als Koch arbeitete, kennen. Schon früh hob sich der Jungkoch Armin Scherrer von seinen Mitstreitern ab und der Wechsel vom Schwarzwald nach Hamburg ins renommierte Hotel Atlantic, ließ nicht lange auf sich warten.

Der Wunsch nach Selbstständigkeit war jedoch stets präsent und im Jahre 1966 übernahm das junge Ehepaar Scherrer die Gastronomie des GTHC in Hamburg-Flottbek. Mit großem Eifer und Können verwöhnten die Zwei die Mitglieder des Clubs und manch verlorenes Spiel rückte durch die kulinarischen Genüsse in den Hintergrund.

Nach 10 Jahren übernahmen Emmi und Armin Scherrer dann die ehemalige Gaststätte der Elbschlossbrauerei, um an der bekannten Hamburger Elbchaussee eine Gourmetadresse zu etablieren. Eine riesige Herausforderung, nicht nur in finanzieller Hinsicht. Dank der Kochkünste und Kreativität von Armin Scherrer als auch dem verbindlichen und engagierten Auftreten von Ehefrau Emmi, wurde das Landhaus Scherrer innerhalb kürzester Zeit zu einem Feinschmecker-Restaurant mit internationalem Format. Der frühe Tod von Armin Scherrer im Jahre 1982 stellte Emmi Scherrer vor eine schwere Entscheidung: Mit Mut und Menschengespür entschied sie sich zum Weitermachen mit ihrem damaligen Küchenchef Heinz O. Wehmann.

Wie sich schnell herausstellte, war dies eine weitsichtige und weise Entscheidung. Gemeinsam wurde im Sinne von Armin Scherrer das Haus weitergeführt als auch durch neue Ideen ergänzt. Trotz des großen Wettbewerbes innerhalb der gehobenen Gastronomie, war das Landhaus Scherrer in 35 Jahren nicht einen Tag sternelos. Von 1989 bis 1993 standen sogar zwei Sterne über dem Spitzenrestaurant und somit ist Heinz Wehmann bis jetzt der einzige Hamburger, der die Himmelslichter im Doppelpack bekam.

Auch nach so vielen Jahrzehnten lässt es sich Emmi Scherrer nicht nehmen, morgens als erste das Restaurant aufzuschließen und am Abend nach ihrem obligatorischen Kontrollgang das Haus zu verschließen. Während des Tagesgeschäftes ist die gute Seele des Hauses ebenfalls stets präsent, sei es bei der Gästebegrüßung, an der Garderobe oder in der Buchhaltung. Sofern jemand fragt, ob es ihr nicht auch manchmal alles zu viel wird, lautet die spontane Antwort: „ Das Landhaus Scherrer ist nicht mein Arbeitsplatz, sondern mein Leben und meine Herzensangelegenheit“.

Das dies nicht nur so dahingesagt ist, bestätigt auch, dass Emmi als auch die Eheleute Wehmann bereits seit vielen Jahren gemeinsam über dem Restaurant auch ihre privaten Wohnungen besitzen. Die Zutaten für dieses Erfolgsrezept lauten: Gegenseitige Wertschätzung, Toleranz und Respekt.

Aus vielen Gästen sind in all den Jahren Freunde geworden. Emmi Scherrer kennt die Vorlieben und Geschmäcker, und kredenzt auch gern mal einen besonderen Tropfen oder verwöhnt mit kulinarischen Köstlichkeiten aus der Küche von Heinz O. Wehmann. „Wenn auch nicht die nächsten 35 Jahre, aber ans Aufhören denke ich noch lange nicht. Es ist für mich wunderschön, das Leben und die Hektik in unserem Betrieb mitzuerleben. Es spornt mich jeden Tag auf s Neue an und hält jung“, lacht die charmante Firmengründerin.

Beil²