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Achtung, (Ab-) Kürzung!

Nicht alles war früher besser. So erlaubt das Internet heute redaktionelle Textmengen, die zu Zeiten alleiniger Papierzeitungen und –zeitschriften niemals möglich gewesen wären.

Nicht alles war früher besser. So erlaubt das Internet heute redaktionelle Textmengen, die zu Zeiten alleiniger Papierzeitungen und –zeitschriften niemals möglich gewesen wären.

Nicht alles war früher besser. So erlaubt das Internet heute redaktionelle Textmengen, die zu Zeiten alleiniger Papierzeitungen und –zeitschriften niemals möglich gewesen wären.

Jedes gedruckte Heft hat aber auch heute nur eine bestimmte Anzahl von Seiten, und was nicht passt, wird oftmals passend gemacht. Das aber führt zu kuriosen textlichen Verkürzungen und Missverständnissen.

Beispiel Yellow-Zeitschriften: Fester Bestandteil eines jeden Heftes sind seit Menschengedenken Rezepte – zum Backen, Braten, Grillen und zu jahreszeitlichen Anlässen wie Weihnachten und Ostern. Da manches Rezept aber länger ist als der ursprünglich eingeplante Platz, die dazu gehörenden Fotos aber nicht endlos klein geschnipselt werden können, greifen finde Redakteure zur Kunst des Textkürzens.

Will heißen: Mal fliegt hier – textlich – ein Löffel Schlagsahne raus, mal dort ein Päckchen Backmittel oder die Portion Puderzucker. Hauptsache, das Rezept passt platzmäßig.

Es ist verbürgt, dass sich ahnungslose Leser mit Fleiß und Freude auch an diesen verhunzten Rezepten versuchen – aber natürlich niemals ein befriedigendes Ergebnis erzielen. Wie auch, wenn wichtige Zutaten, Hinweise und Zubereitungsarten fehlen? Weil sie ein übereifriger Journalist herausgekürzt hat…

Die meisten Back- und Kochfreunde zweifeln indes eher am eigenen Können als an den Rezepten. Was den Redaktionen wiederum Ruhe beschert – es beschwert sich kaum jemand.

Viel schlimmer treffen redaktionelle Kürzungen Menschen, die mit dem Wanderstab unterwegs sind und sich auf die Beschreibungen der Wandertipps verlassen. Die gab es und gibt es noch immer in einschlägigen Tageszeitungen.

Vor allem zum Wochenende drucken die Redaktionen gerne Wander-Empfehlungen ab. Weil die aber oftmals ganz zum Schluss ins Blatt gehoben werden und der Wander-Text wieder mal zu lang geraten ist, wird auch hier bisweilen fröhlich gekürzt.

Das ist dann kein Problem, wenn vom „leise vor sich hin murmelnden, mäandrierenden Bachlauf“ nur ein „Bach“ übrig bleibt, den man überschreiten muss. Viel schlimmer ist es dagegen, wenn Wegemarkierungen gelöscht, Etappen im Text umgestellt oder aus Versehen umbenannt werden (das berühmte „X“, das einem für ein „U“ vorgemacht wird). Dann wird aus dem fröhlichen Wandertipp die glasklare Anleitung zum Verlaufen.

Spätestens am Dienstag nach der Veröffentlichung des Wandertipps rufen sie dann an – jene irre geleiteten Wanderfreunde, die sich sklavisch an den gedruckten, aber leider gekürzten Wandertipp gehalten haben und somit ziellos durch den Wald gestolpert sind.

Doppelt gestraft sind jene, die ihren Wanderproviant außerdem nach einem (gekürzten) Rezept aus der Frauenzeitschrift zubereitet hatten …

Fazit: Nicht immer führt die (Ab-) Kürzung zum Ziel.

 

Wolfram Lotze

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