Ministerpräsident Armin Laschet ließ in seiner Festrede keinen Zweifel, dass die europäischen Staaten an einem Strang ziehen müssen: „Wenn wir unser Freiheits-, Gesellschafts- und Wirtschaftsmodell in einer sich rasant verändernden Welt verteidigen wollen, geht das nur in europäischer Gemeinsamkeit. Daher ist die Stärkung und Weiterentwicklung Europas so wichtig.“ So müssten Kompetenzen, etwa bei künstlicher Intelligenz, Quantencomputing oder Roboting, gebündelt und für alle nutzbar gemacht werden.“
„Deutschland braucht Freihandelsabkommen“
Mit einem Rückblick auf die Entstehung des „Wirtschaftsprojektes Europa“ stellte Laschet die Bedeutung des heutigen europäischen Binnenmarktes heraus. Er sei eine große Chance für die deutsche Export-Industrie. Deutschland sei der Gewinner des europäischen Binnenmarktes. „Wir werden nur stark, wenn der Binnenmarkt als Ganzes stark wird“, betonte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident.
Auch plädierte Laschet dafür, bei den transatlantischen Handelsbeziehungen weitere Schritte zu gehen. „Europa müsse in Handelsfragen eine neue Dynamik entfalten. Das schließe auch Freihandelsabkommen wie CETA, Mercosur oder die transatlantischen Handelsbeziehungen ein. Dies müsse eine europäische Aufgabe sein, die Deutschland unterstütze.
AGA-Präsident Dr. Hans Fabian Kruse hob zum Auftakt ebenfalls die Bedeutung des europäischen Binnenmarktes hervor: „Der Binnenmarkt ist unser gemeinsamer Lebensraum, er ist der Motor für unser Wachstum. Stärken wir ihn, stärken wir unsere Wirtschaft.“ Deutschland müsse die Vereinfachung des innereuropäischen Waren- und Dienstleistungsverkehrs weiter vorantreiben. Diskriminierende nationale Normen seien abzubauen und bestehende EU-Richtlinien einheitlich umzusetzen.
Eindringlich warnte Kruse davor, dass Europa beim Freihandel zusehends das Nachsehen habe. In CETA, Mercosur und auch die transatlantischen Handelsbeziehungen müsse endlich wieder Schwung kommen. „Sonst verliert der europäische Binnenmarkt sein Gewicht in der Handelspolitik und gleichzeitig verspielt Europa seine Chance, globale Standards zu setzen. Beispielsweise bei den Themen Umwelt, Menschenrechte, Nachhaltigkeit und Klima“, machte AGA-Präsident Kruse deutlich.
Die Veranstaltung fand in den Räumlichkeiten des Familienunternehmens Reyher in Hamburg statt. Zu den prominenten Gästen gehörten etwa die schleswig-holsteinische Bildungsministerin Karin Prien, der Präsident des Verbands Die Familienunternehmer Reinhold von Eben-Worlée, Senator a.D. Ian Karan und Astrid Nissen-Schmidt, Vizepräses der Handelskammer Hamburg.
Mit der Veranstaltung tritt der AGA Unternehmensverband seit mehr als drei Jahrzenten für die europäische Idee, für die europäischen Werte und für ein geeintes Europa ein.
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Bildquellen
- AGA-Europa-Abend: Ulrich Perrey
