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Gründungsbaramoter: Hamburgs Gründerszene wird weiblicher

In der Hansestadt Hamburg gründen noch immer deutlich mehr Männer als Frauen ein Unternehmen. In der Drei-Jahres-Betrachtung der Gesamtgründungen zeigt sich jedoch: Der prozentuale Anteil von Männern sinkt, der Anteil von Frauen steigt. Das sei eine „erfreuliche Entwicklung“, vermeldet die Handelskammer Hamburg. Mit dem Gründungsbarometer, das sie gemeinsam mit dem Statistikamt Nord zusammengestellt, analysiert die Kammer jährlich das Gründungsgeschehen in der Hansestadt Hamburg.

Handelskammer Hamburg. Foto Bernd Sterzl / Pixelio.de

Jahr für Jahr streben Gründerinnen und Gründer in Hamburg eine gewerbliche, selbstständige Tätigkeit an. Auch die Pandemie war ein Antrieb für neue Geschäftsideen: Während der Corona-Pandemie sind viele Menschen in Kurzarbeit und damit unfreiwillig in „Teilzeit“ versetzt worden. Durch mehr Freizeit und auch finanzielle Engpässe haben sich Angestellte Gedanken über ihre Zukunft gemacht und dabei vermehrt Selbständigkeit als Perspektive betrachtet. „Zeitlich flexibler zu sein und sich unabhängiger vom Arbeitgeber machen, das sind oft zusätzliche Motivationen für eine selbständige Tätigkeit. Neben den klassischen Gründungsfällen sind durch die Corona-Krise auch innovative Geschäftsideen entstanden“, sagt Niels Pirck, Vizepräses der Handelskammer Hamburg.

Die Handelskammer Hamburg nimmt im Sinne ihrer Standortstrategie „Hamburg 2040“ eine aktive Rolle als Standortgestalterin und Unterstützerin der Gründer- sowie Startup-Szene ein. „Wichtig für angehende Gründerinnen und Gründer ist eine schlanke und möglichst einfache Bürokratie. Hamburg muss daher weiter daran arbeiten, alle nötigen Behördengänge auch digital anzubieten. Betroffene sollten Standardinformationen außerdem möglichst nur einmal hinterlegen müssen (Once-Only-Prinzip)“, so Pirck.

Gründungen im Nebenerwerb

Ein wachsender Trend sind Gründungen im Nebenerwerb (2021: 7.482 = 42,5 Prozent aller Neugründungen). Diese Gründungen erfolgen häufig aus Angestelltenverhältnissen heraus, ohne die Tätigkeit direkt aufzugeben. „Diese Form der Gründung bringt viele Vorteile mit sich. Unter anderem, dass man seine Geschäftsidee erstmal am Markt erproben kann und trotzdem die Sicherheit eines monatlichen Einkommens hat“, erläutert Niels Pirck.

Gewerbeanmeldungen

Die meisten Neugründungen und Gewerbeanmeldungen gibt es im Hamburger Bezirk-Mitte (2021 insgesamt 4.636, Quote je 1.000 Einwohnenden von 15,4). Es folgt Hamburg-Nord mit insgesamt 3.013 Gewerbeanmeldungen (9,5 je 1.000 Einwohnenden). Im Jahr 2021 hat sich Hamburg-Bergedorf den dritten Platz mit insgesamt 1.107 Gewerbeanmeldungen und einer Quote von 8,5 gesichert, dabei jedoch auch im Vergleich zu 2020 um einen Platz verschlechtert. Die mit Abstand beliebteste Branche für neue Existenzgründungen bleibt der Handel.

Hoher Anteil Gründender mit ausländischer Staatsangehörigkeit

Unter den Unternehmensgründenden in Hamburg gibt es weiterhin viele Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit. Die Reihenfolge der Top-5-Länder, aus denen Gründende stammen, hat sich laut Handelskammer zu 2019 nicht verändert. Polnische Gründerinnen und Gründer konnten leicht zulegen und haben 2021 insgesamt 1.469 Gewerbe angemeldet. Platz zwei und drei machen türkische Landsleute mit 297 Existenzgründungen aus, gefolgt von rumänischen Gründenden mit 295 Existenzgründungen.

Gewerbeabmeldungen gesunken

Wo Existenzen gegründet werden, gibt es auch das Gegenteil: Gewerbeabmeldungen. 2021 gab es davon in Hamburg 10.626. Das sind rund 3.300 weniger als 2019, trotz Pandemie. Mögliche Erklärungen hierfür sind laut Handelskammer die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht bis Ende April 2021 sowie die zahlreichen Sofort- und Überbrückungshilfen des Bundes und der Stadt Hamburg.

Bildquellen

  • 237500_original_R_K_B_by_Bernd Sterzl_pixelio.de: Bernd Sterzl / Pixelio.de
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