Weniger als die Hälfte der Start-ups in der IT- und Telekommunikationsbranche würde gerne wieder in Deutschland gründen. Das geht aus dem vom Digitalverband Bitkom veröffentlichten „Start-up Report 2016“ hervor. Die größten Hemmnisse sind demnach mangelnde Innovationsfreude im Umfeld und bürokratische Hürden.
Die schwierige Suche nach einem Geldgeber, viel Ärger mit Ämtern und Behörden sowie Kunden, die lieber herkömmliche Dienste und Produkte nutzen als Neues auszuprobieren – das sind laut Start-up Report 2016 die größten Schwierigkeiten, die Start-ups der IT- und Telekommunikationsbranche (ITK) in Deutschland derzeit haben. Für die Umfrage im Auftrag des Digitalbranchenverbands gaben rund rund 150 Start-up-Gründer im Sommer dieses Jahres Auskunft.
So gibt jeweils mehr als die Hälfte der Gründer an, dass Finanzierungsprobleme, zu traditionell denkende Kunden (je 55 Prozent) und die Bürokratie (52 Prozent) besonders große Beschwernisse für ihr junges Unternehmen darstellen. Mit deutlichem Abstand folgen Themen wie die fehlende Kooperation mit etablierten Firmen (32 Prozent), das Mindestlohngesetz, das vor allem auch die Beschäftigung von Praktikanten mit hohem Aufwand verbindet (28 Prozent), der Fachkräftemangel (27 Prozent) sowie hohe Steuern und eine starke Regulierung in der jeweiligen Branche (26 Prozent).
Jeder fünfte Gründer (20 Prozent) würde sich eine schnelle Internetverbindung wünschen. Gleichzeitig sagt aber rund jeder Zweite (46 Prozent), dass sich die Situation des eigenen Start-ups in den vergangen zwei Jahren verbessert hat. „Die Regierungen in Bund und Ländern haben in den vergangenen Jahren die Bedeutung von Start-ups für die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland erkannt und es ist auch eine Menge passiert. Gerade an den Stellen, wo die Politik direkten Einfluss hat, wie etwa beim Kontakt mit Ämtern und Behörden, muss aber noch mehr passieren, damit Deutschland zu der Start-up-Nation in Europa werden kann“, sagt Lucie Volquartz, Referentin Start-ups beim Bitkom. Derzeit würden nur 44 Prozent der Gründer wieder in Deutschland gründen, wenn sie völlig frei entscheiden könnten. Allein 32 Prozent würden lieber in die USA gehen.
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