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Das Spiel verändern, nicht die Menschen

Einen starken Satz formuliert Kerstin Friedrich im Vorwort ihres Buchs. „Die Wahrheit lautet: Wir können von Trainern gar nichts lernen“. Damit wendet Sie sich gegen unzählige Titel, die Lehren und Erfahrungen von Ausnahmeathleten oder Sportcoaches auf die Organisation in Unternehmen übertragen. Sie schränkt ihre Kritik dann doch gleich wieder ein. Lernen könne man von den Trainern schon, wenn in Unternehmen denn die gleichen Voraussetzungen geschaffen würden, wie sie eine hochmotivierte Mannschaft auf dem Spielfeld vorfindet. Und damit leitet sie gekonnt zu ihrem Thema über.

GABAL Verlag GmbH

Einen starken Satz formuliert Kerstin Friedrich im Vorwort ihres Buchs. „Die Wahrheit lautet: Wir können von Trainern gar nichts lernen“. Damit wendet Sie sich gegen unzählige Titel, die Lehren und Erfahrungen von Ausnahmeathleten oder Sportcoaches auf die Organisation in Unternehmen übertragen. Sie schränkt ihre Kritik dann doch gleich wieder ein. Lernen könne man von den Trainern schon, wenn in Unternehmen denn die gleichen Voraussetzungen geschaffen würden, wie sie eine hochmotivierte Mannschaft auf dem Spielfeld vorfindet. Und damit leitet sie gekonnt zu ihrem Thema über.

Motivierte Teamplayer für das Spiel sind schon da

Wohl mehr als berechtigt kritisiert die erfahrene Beraterin, dass viele Führungskräfte Fachliteratur und Ratgeber konsumieren, die ihnen helfen sollen, Mitarbeiter stärker zu motivieren. Oder erst die passenden Mitglieder eines Teams zu finden, das dann wie von selbst auf die gesteckten Ziele hinarbeitet.

Die vielleicht überraschende Erkenntnis der Verfasserin: Das Suchen hätte längst ein Ende. Denn diese Mitarbeiter sind schon da. Der Mensch will von sich aus, mit anderen gemeinsam Ziele erreichen. Ihre Devise lautet: Ändert das Spiel, nicht die Menschen. Mit seinen Anreizsystemen und Sanktionen gelang es der klassischen Führung, dieses Potenzial den Mitarbeitenden systematisch auszutreiben. Wem es gelingt, die Arbeit wieder motivierender und sinnvoller zu machen, wird am Ende gewinnen.

Transparenz, Verbundenheit und Gamification – Scoreboard-Management

In ihrem überzeugend geschriebenen Buch zeigt Kerstin Friedrich Wege auf, um die Spielregeln in Firmen zu verändern. Die Basis dazu bildet das Schaffen von Transparenz. Die Mitarbeitenden müssen nicht nur das Ziel des „Spiels“ kennen, sondern wissen, wie es steht. Denn nur dann kann eine Mannschaft passend zur Situation agieren und reagieren.

Ebenso wichtig ist dabei der Einsatz von Gamification. Ein Begriff, der beispielsweise in der Entwicklung von Apps für das Smartphone häufig verwendet wird. Wie schaffen es Internetkonzerne, dass die Nutzer viele Informationen über sich freiwillig zur Verfügung stellen? In dem sie ein Spiel daraus machen. Da wird dann an einem Ort „eingecheckt“ oder für die Rezension des Restaurants um die Ecke gibt es Punkte. Der Spieltrieb des Menschen als wirksames Mittel zur Steuerung von Verhalten und Verhaltensänderungen.

Und mit einem Scoreboard, der Anzeigetafel für Punkte, gibt es für die Mitarbeitenden eine visuelle Rückmeldung über den Spielstand.
Gespickt mit Beispielen und Tipps für den Alltag bietet die Autorin ein Arbeitsbuch, mit dem sich der Teamgeist in einem Unternehmen (wieder) einstellt.

Management-Journal-Fazit: Mit dem „Scoreboard-Management“ präsentiert dieses Buch eine kreative und umsetzbare Methode, die „Führung“ weitestgehend dem System überlässt. Ein spannender und überzeugender Titel.

Das Buch: Kerstin Friedrich, „Spielregeln für Game Changer. Den Teamgeist entfesseln durch radikale Transparenz und Gamifizierung“, GABAL Verlag GmbH, ISBN 3869369612

 

Stephan Lamprecht / www.management-journal.de

Bildquellen

  • spielregeln_fuer_game_changer: GABAL Verlag GmbH
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