Ja genau, in der Tat. Auch ich hab die letzten Tage oft darüber nachgedacht. Ist das gut oder ist das nicht gut, was da gerade via soziale Medien, Internet und Fernsehen weltweit verkauft wird? Ich bin zu dem Schluss gekommen: Es ist gut! Bisher kannte niemand die Krankheit ALS wirklich, vielleicht kannte der eine oder die andere Stephen William Hawking, den britischen Wissenschaftler der theoretischen Physik und Astrophysik. Er ist seit mehr als 50 Jahren an ALS erkrankt.
Großartig und Hut ab, Chapeau!
Man wird für diese Challenge nominiert und hat dann 24 Stunden Zeit, um zu regieren. Es gibt, wie immer im Leben zwei Möglichkeiten, man macht mit oder man macht nicht mit. Soweit logisch, oder? Macht man mit, gießt Mann/Frau sich einen Eimer eiskaltes Wasser über den Kopf, filmt das Ganze und nominiert drei weitere Kandidaten. Zusätzlich spendet man mindesten 10 Dollar an die ALS Association. Macht man nicht mit bei dem Eiskaltes-Wasser-über-den-Kopf-gießen, ist das auch ok. Mann/Frau spendet dann mindestens 100 Dollar. Soweit ist dann alles klar. Durch diese Aktion sind in diesem Jahr bisher über 90 Millionen Dollar zusammengekommen. Da sage ich: Großartig und Hut ab, Chapeau! Gut verkauft. Da ist alles drin: Spaß, Bekanntwerden und Bekanntmachen, Aufmerksamkeit und viel Selbstdarstellung.
Durch den riesigen Medien-Hype kommen große Summen zusammen
Ich sage, es ist gut, was da gerade gemacht wird! Bisher hatte diese Krankheit kaum Anerkennung und Aufmerksamkeit gefunden. Nun kommen durch den riesigen Medien-Hype große Summen an Spenden zusammen. Die dienen der Erforschung der Krankheit und kommen dort auch an. Die ALS laut Wikipedia: Die Amyotrophe Lateralsklerose (Abkürzung: ALS) ist eine degenerative Erkrankung des motorischen Nervensystems. Sie wird auch Amyotrophische Lateralsklerose oder Myatrophe Lateralsklerose genannt, englisch auch Motor Neuron Disease. Bei ALS kommt es zu einer fortschreitenden und irreversiblen Schädigung oder Degeneration der Nervenzellen (Neuronen), die für die Muskelbewegungen verantwortlich sind. ALS ist noch weitgehend unerforscht. Durch diese außergewöhnliche Spendenaufruf-Aktion kann die Krankheit nun weiter und spezieller erforscht werden.
Ice Bucket Challenge läuft eben viral
Jetzt kommen natürlich wieder überall die Bedenkenträger, die sagen: Das ist reine Selbstvermarktung und dient nicht der Krankheit oder den Betroffenen. Ich sage, es ist ein legitimer Weg für etwas aufmerksam zu machen und damit Spenden einzusammeln. Auch das Spendeneinsammeln gehört mit in den Bereich Verkauf, wenn auch ein ganz spezielles Gebiet. Oft gepaart mit Betroffenheit und/oder schlechtem Gewissen und doch dient es einem guten Zweck: der Erforschung von Krankheiten. Die Betroffen, sowohl Ärzte als auch Kranke sind sehr begeistert von dieser weltweiten Aufmerksamkeit. Eine Aktion, die in wirklich kurzer Zeit große Geldsummen bewegt. Schauen wir im Fernsehen Aktionen an wie „Ein Herz für Kinder“ oder „Ein Platz an der Sonne“: Die sammeln genauso mit viel medialer Aufmerksamkeit Spenden. Professionell organisiert. Ice Bucket Challenge läuft eben viral ab und funktioniert genauso gut!
Ich selbst bin nominiert worden. Ich hab kurz überlegt, was mache ich. Und dann war klar, ja ich mache mit und beteilige mich. Also hab ich mir ein Stativ genommen, meine Kamera aufgebaut, einen Eimer voll eiskaltes Wasser gefüllt und habe die Challenge, diese Herausforderung angenommen. Ich hab meinen Text aufgesagt, hab drei weitere Kandidaten nominiert. Schlussendlich habe ich mir vor laufender Kamera den eiskalten Inhalt des Eimers über den Kopf gegossen. Fertig. Spendenschein ausgefüllt und Geld überwiesen. Das Ganze hab ich dann ins Internet hochgeladen und kommentiert. Das war mein Beitrag der Woche und verkauft hab ich dabei auch noch, nämlich die Idee eines etwas anderen Spendenaufrufs. Ich sag ja immer: anders als alle anderen. Genau das ist ALS Ice Bucket Challenge. Tue was Gutes und rede darüber, das hat schon Kurt A. Körber, Gründer der Hauni-Werke in Hamburg-Bergedorf gesagt. Es stimmt.
Also, macht mit, lasst euch nominieren, tut was Gutes und redet darüber. Happy challenging und dann happy selling. Bis nächsten Freitag! Heute ist nicht aller Tage – ich komm wieder, keine Frage!
Jan H. Winter
Bildquellen
- ibc: Jan H. Winter