In den Flow kommen
Eine der wichtigsten Erkenntnisse der vergangenen Jahre ist: Unser Gehirn ist ein Netzwerk. Jeder Bereich ist mit einem weiteren verbunden, fällt ein Teil aus, können andere Areale teilweise dessen Funktionen übernehmen. Und: Es ist plastisch. Das bedeutet, dass es sich ein Leben lang verändern kann. Es entstehen neue Nervenzellverbindungen, die Synapsen und ganze Gehirnareale verändern sich. Genau diese Fähigkeit ist ein Segen, denn das bedeutet auch, dass wir unsere Gewohnheiten und Wahrnehmungen neu prägen können.
In ihrem Buch stellen die beiden Wissenschaftler einige Neurohacks vor, mit denen wir genau das erreichen und insbesondere besser arbeiten und führen können. So gibt es zahlreiche Studien und Untersuchungen an Mäusen, die zeigen: Wir brauchen einen gewissen Stress, um in den Flow zu kommen. „Die Bestleistung wird am höchsten Punkt der Kurve erreicht, an dem Punkt, an dem die Erregung ausreicht, um optimale Konzentration und Aufmerksamkeit zu erreichen.“ Wer für sich diesen optimalen Punkt zwischen Langeweile und Panik kennt und reproduzieren kann, ist in der glücklichen Situation, auf einem stetig hohen Level zu arbeiten.
Friederike Fabritius und Hans W. Hagemann zeigen an Forschungsergebnissen und aus praktischen Erfahrungen aus der Organisationsentwicklung, wie Arbeitgeber die notwendigen Voraussetzungen schaffen können, damit Mitarbeitende die Möglichkeit haben, in den Flow zu kommen. Und genauso können Freiberufler und Manager dieses Wissen für sich nutzen.
Mitarbeiter intrinsisch motivieren
Was ist das Geheimnis des lebenslangen Lernens? Wie bringe ich meine Mitarbeitenden dazu, motiviert zu arbeiten? Und wie stelle ich in einem gehirnbasierten Rahmen ein erfolgreiches Team zusammen? Der Ratgeber hält insbesondere für Führungskräfte interessante Einblicke in die Neurowissenschaften bereit. Allein die Ansprache der Mitarbeitende kann eine positive Einstellung zum Job und die Motivation der Arbeitgeber stärken.
Ein Zauberwort ist hier die „Gewohnheit“, denn die liebt unser Gehirn. Einmal eingelaufene (Neuronen-)Pfade verlassen wir nur sehr ungern. Die Kunst ist es, im Arbeitsalltag positive Gewohnheiten zu verankern, die einen positiven Einfluss auf die Leistungen der Einzelnen, aber auch die Teamergebnisse haben. „Eine Vielzahl neuer neurowissenschaftlicher Erkenntnisse eröffnet uns eine beispielslose Chance, unsere Träume und Bestrebungen auf eine Art und Weise zu verwirklichen, an die vor einem Jahrzehnt noch nicht zu denken war.“
Roter-Reiter-Fazit: Ein faszinierender Einblick in die Welt der Neurowissenschaften und eines der wenigen Bücher, das die Erkenntnisse auf die Arbeitswelt von Führungskräften und Selbstständigen anwendbar macht.
Bildquellen
- Neurohacks: Campus Verlag
