Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) baut ihr Hinterlandnetzwerk weiter kräftig aus. Zusammen mit dem Bremer Transportunternehmen EKB Container Logistik will die HHLA-Tochter CTD ein Joint Venture gründen. Ziel ist es, ein flächendeckendes Netz auch für „die letzte Meile“ der Containertransporte im Hinterland der deutschen Seehäfen zu knüpfen.
HHLA Intermodal
Mit der Kooperation, die noch vom Bundeskartellamt genehmigt werden muss, werden die HHLA-Tochter CTD und die EKB Container Logistik an den wesentlichen deutschen Standorten mit Lkw-Zustelldiensten vertreten sein. Dabei handelt es sich um Standorte, an denen hohe Transportmengen zu erwarten sind. Die Umsetzung des Joint Ventures ist in kurzer Zeit geplant. Das geplante Gemeinschaftsunternehmen organisiert den regionalen Weitertransport von Containern, die per Bahn oder Binnenschiff zu den Hinterlandterminals der nordeuropäischen Seehäfen gebracht werden.
Für die HHLA ist die Kooperation mit EKB ein weiterer logischer Schritt bei der Stärkung und beim Ausbau ihres Hinterlandnetzwerkes. Der Hafenlogistikkonzern verfolgt dabei die Strategie, mit führenden Partnern im Hinterland der deutschen Seehäfen zusammenzuarbeiten – etwa mit der Deutschen Bahn auf der Schiene, mit EUROGATE beim Bau von Binnenterminals und jetzt auch mit EKB, einem führenden Unternehmen im Container-Trucking für Zustellverkehre.
Großer Vorteil des Joint Ventures der HHLA-Tochter CTD mit EKB ist es, als Systemanbieter flächendeckend in Deutschland vereinheitlichte Zustellleistungen anbieten zu können. Lkw-Kapazitäten lassen sich je nach Aufkommen an den einzelnen Standorten flexibel einsetzen, was eine reibungslose und schnelle Zustellung von Containern ermöglicht. Einheitliche EDV-Abläufe verbessern zugleich den Informationsfluss in den maritimen Transportketten. Kunden können Zustellleistungen in verschiedenen Regionen über nur noch eine Schnittstelle abwickeln. Das spart Aufwand und Kosten.
Dr. Sebastian Jürgens, HHLA Vorstand für die Segmente Intermodal und Logistik: „Wir knüpfen in Deutschland ein dichtes Netz für die Zustellung von Seecontainern auf der letzten Meile. Damit verbessern wir die maritimen Transportketten erheblich.“
Entwicklung der HHLA-Tochter CTD
Die HHLA-Tochter CTD hat sich von einem Hafenumfuhrunternehmen in Hamburg zu einem innovativen und kundenorientierten Container-Trucker mit Standorten in ganz Deutschland entwickelt. Das Bremer Transportunternehmen EKB Container Logistik betreibt Zustellverkehre in den südlichen neuen Bundesländern sowie im Rhein-Neckar- und Rhein-Ruhr-Gebiet. „Das Joint Venture mit EKB bringt uns im Hinterland der Seehäfen weit voran. Nun können wir flächendeckend einheitliche Zustellleistungen in Bezug auf Qualität und Prozesse, insbesondere EDV-Abläufe, anbieten“, sagte CTD-Geschäftsführer Bönning.
Die HHLA baut ihr Hinterlandnetzwerk seit Jahren systematisch aus. Mit ihren Bahntöchtern Transfracht, Metrans und Polzug transportiert die HHLA bereits Container ins Hinterland des Hamburger Hafens in Deutschland, Österreich, der Schweiz sowie Mittel- und Osteuropa. Durch das strategische Angebot zuverlässiger Vor- und -Nachläufe per Lkw mit dem Tochterunternehmen CTD, ergänzend zur Beförderung von Containern auf der Schiene, verbessert die HHLA in ihrem Segment Intermodal die Qualität und die Kapazität der maritimen Transportkette erheblich.
Bereits im März hatte die HHLA angekündigt, zusammen mit dem Hafen-Logistikkonzern EUROGATE in Deutschland „Full-Service“-Hinterland-Terminals und Depots für den Containerverkehr von und zu den deutschen Seehäfen errichten zu wollen. Das Joint Venture IPN Inland Port Network, an dem die Intermodalgesellschaften von HHLA und EUROGATE mit jeweils 50 Prozent beteiligt sind, entwickelt derzeit Terminalkonzepte und prüft Standortkonzeptionen, um Anlagen mit integrierten Depots zu bauen und gegebenenfalls zu vermarkten.
„Sowohl unser Joint Venture mit EUROGATE als auch die geplante Kooperation mit EKB machen es möglich, den Seehafen mit seinen hohen Qualitätsstandards näher zum Kunden zu bringen. Beide Angebote lassen sich optimal miteinander verknüpfen“, sagte Dr. Jürgens.
ots / HHM