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Studie: Freelancer-Tätigkeit für jüngere Generation attraktiv

Knapp die Hälfte aller Festangestellten in Deutschland kann sich einer aktuellen Studie zufolge grundsätzlich ein Dasein als freie Mitarbeiter bzw. als Selbstständige vorstellen.

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Knapp die Hälfte aller Festangestellten in Deutschland kann sich einer aktuellen Studie zufolge grundsätzlich ein Dasein als freie Mitarbeiter bzw. als Selbstständige vorstellen.

In Zeiten tendenziell sinkender Honorare und kurzfristiger Kundenverträge wirkt eines der zentralen Ergebnisse einer Befragung, die das Institut Forsa im Auftrag des Xing-Service HalloFreelancer durchgeführt hat, eher überraschend: Demnach sind freie Mitarbeiter tendenziell glücklicher im Arbeitsleben als Angestellte. Wie das berufliche Netzwerk mitteilt, haben 80 Prozent der befragten Freelancer angegeben, mit ihrer aktuellen beruflichen Situation zufrieden zu sein. Im Rahmen der Studie sind im Mai 2019 mehr als 500 Angestellte, freie Mitarbeiter und Studierende befragt worden.

Studierende blicken positiv in die Zukunft

Insgesamt blicken laut Studie sowohl Freelancer als auch Angestellte positiv in die Zukunft und sehen für sich persönlich vor allem Chancen im sich wandelnden Arbeitsumfeld. Vor allem die heutigen Studierenden sehen sich laut Xing als Profiteure einer neuen Arbeitswelt: Vier von fünf der befragten Studierenden glauben daran, dass ihnen das neue Arbeitsumfeld – etwa über die Entstehung neuer Berufsbilder – zugutekommen wird. Bei den Angestellten sind drei von fünf Befragten dieser Meinung.

Angela Broer, Vice President Professional Market Places und verantwortlich für HalloFreelancer, unterstreicht die gestiegene Bedeutung des Freelancing: „Durch die Veränderung auf dem Arbeitsmarkt und die positiven Jobaussichten für die nachwachsenden Generationen ist Freelancing mehr als ein Trend, sondern ein essenzieller Bestandteil der modernen Arbeitswelt. Unternehmen und deren Personalverantwortliche sollten sich auf diese neue Situation einstellen“.

Bedürfnis nach Selbstständigkeit verändert die Arbeitswelt

Als Freelancer zu arbeiten sei laut Xing ein Trend, der das Potenzial habe, den deutschen Arbeitsmarkt umzuwälzen. Knapp die Hälfte der Festangestellten könne sich grundsätzlich vorstellen, als freier Mitarbeiter in Unternehmen tätig zu werden. Das gilt vor allem für die jüngere Generation, wie die Studie zeigt: 52 Prozent der Befragten zwischen 18 Jahren und 29 Jahren haben das Interesse an einer Freelance-Tätigkeit gegenüber 43 Prozent der 30- bis 39-Jährigen.

Im Vergleich mit Angestellten habe das Freelancer-Dasein in den Augen der Befragten Vorteile, heißt es in der Mitteilung. Demnach hätten frei Arbeitende eher Zeit für die eigene Familie und für Weiterbildung. Demnach nennen diejenigen Angestellten, die sich eine Freelance-Tätigkeit sehr konkret vorstellen können – acht Prozent der Befragten – , auch flexiblere Arbeitszeiten, mehr Unabhängigkeit und eigenständiges Arbeiten als Top-Gründe für einen Wechsel in eine freie Mitarbeit. Abwechslung im Beruf und die Work-Life-Balance sind kommenden Generationen – vor allem Studierenden – wichtiger als den älteren Befragten.

Mittelständler – begehrte Auftraggeber

Besonders spannende Auftraggeber kommen für die Mehrheit der Freelancer aus dem Mittelstand: 41 Prozent wollen vor allem für mittelständische Unternehmen arbeiten, während nur 15 Prozent der freien Mitarbeiter Großkonzerne als Auftraggeber bevorzugen. 67 Prozent der Freelancer glauben, dass die Mehrheit der Unternehmen schlecht auf die veränderten Arbeitsbedingungen vorbereitet ist. Bei den IT-Angestellten sind es sogar knapp drei Viertel der Befragten. Um als Arbeitgeber weiterhin attraktiv zu bleiben und passend auf die Veränderungen zu reagieren, sollten Unternehmen entsprechende Vorkehrungen treffen, raten die Xing-Experten.

Negativ bewerten Freelancer vor allem die aufwendige Form der Akquise. Die freien Mitarbeiter, die sich einen Wechsel in die Festanstellung vorstellen können, nennen diesen Aspekt sowie die fehlende Sicherheit als Hauptgründe für einen solchen Schritt. Für zwei von fünf Festangestellten ist dies ein Grund, gar nicht erst in eine Freelance-Tätigkeit zu wechseln, so ein weiteres Studienergebnis.

Details zur Studie

Für die Studie hat das Institut Forsa im Mai 2019 im Auftrag von HalloFreelancer bundesweit 508 Personen zwischen 18 und 39 Jahren online befragt, darunter 326 Angestellte und 85 Freelancer sowie 96 Studierende. Es wurden Studierende in den MINT-Bereichen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik), Ingenieurwesen, Management sowie Design und Kommunikation befragt.

 

Bildquellen

  • Arbeitswelt: FirmBee / Pixabay.com
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